Deine Kreativität ist ein kostbarer Schatz

Die Tatsache, daß wir alle Zugang zur schöpferischen Kraft in uns haben, ist begeisternd. Die Quelle schöpferischer Kraft ist unversiegbar und es liegt an uns, den Zugang zu dieser Quelle in unserer eigenen Mitte zu finden und offen zu halten.

Jeder ist seines Glückes Schmied

Vor 20 Jahren las ich zum erstenmal in den Büchern in englischer Sprache von Roy Eugene Davis, daß wir unser Leben mitgestalten können. Ich las in seinen Büchern mit dem Wörterbuch auf meinen Knien, wie wir unsere Träume verwirklichen können, und war fasziniert von seinen Erläuterungen. Ich habe sofort begonnen, seine Anleitungen in die Tat umzusetzen, und war hoch erfreut, daß die Gesetzmäßigkeiten, von denen der Autor sprach, so schnell erstaunliche Ergebnisse brachten.

Zu Beginn meiner ersten schöpferischen Vorstellungsübung war ich lediglich halbtags beim Fernsehen beschäftigt, da ich als alleinerziehende Mutter auch Zeit für die Kinder haben wollte. So hatte ich auch Zeit zur Verfügung, in der Stille zu reflektieren, wie ich zu leben wünschte und welche Arbeit ich wirklich gerne tun möchte. Durch Kontemplation über die geistigen Gesetzmäßigkeiten erwachte meine Intuition. Ich erprobte die innere Führung und übte mich darin, sie zu befolgen.

Als ich wußte, was ich zu leben wünsche, kamen mir Ideen. Ich lernte: die Idee trägt in sich die Kraft, die wir zu ihrer Verwirklichung brauchen, ebenso trägt sie in sich die Mittel und Kontakte, und sie offenbart sich uns Schritt für Schritt.

Was uns niemand von außen geben kann und was wir für Geld nicht erwerben können, ist, die Wahrnehmung der Quelle des Lebens im eigenen Innern zu schulen und damit den Zugang zur Inspiration und schöpferischen Kraft bewußtzumachen und diesen aufrecht zu erhalten.

 

Drei Möglichkeiten, Deine Kreativität zu pflegen

1. Abendliche Tagesreflektion

Mache es Dir zur guten Gewohnheit, täglich über den Tagesverlauf zu reflektieren. Betrachte vor Deinem inneren Auge, wie der Tag verlaufen ist, was Du hättest anders machen können, was erledigt und was unerledigt geblieben ist, und entscheide, wann Du das Unerledigte zu Ende bringst und wie. Dann nimm Dir Zeit, für die Segnungen des Tages zu danken und fühle Dich mit Dir selbst eins. Diese Übung befreit Deinen Geist und bringt Deine Schöpferkraft zum Fließen.

Aus dieser Betrachtung entsteht eine Vorschau für den nächsten Tag, für die folgende Woche und später. Dabei lernst Du, Prioritäten zu setzen und sie entsprechend zu erledigen. Sorge dafür, daß Du im Fluß bleibst. Wenn sich zuviel Unerledigtes anhäuft, wird der kreative Fluß gebremst und Du kommst unter Druck. Ein gewisser Druck kann Dich anspornen, Deine Kräfte noch mehr zu sammeln. Zuviel Druck mag Deine Kräfte lähmen. So finde heraus, wie es für Dich gut ist, und stelle Deine eigenen Weichen.

  • Am Abend über den Tagesverlauf reflektieren.
  • Freue Dich über das, was erledigt ist.
  • Entscheide, wann Du das Unerledigte erledigst und wie.
  • Danke für die Segnungen des Tages.
  • Setze Prioritäten in Deiner Vorschau.
  • Bleibe im Fluß.

2. Drei Tage Reflektion

a) Der erste Tag

ist wichtig, Dich aus dem äußeren Geschehen ganz herauszunehmen; sozusagen die Notbremse zu ziehen und zu betrachten, wo Du Dich im Augenblick in Deinem Leben und Wirken befindest, wie und wie weit Du Deine Jahresplanung umgesetzt hat. Bist Du noch im Fluß? Läuft alles wie geplant? Wo gibt es Schwierigkeiten? Wie gehst Du sie an? Fließt Deine Aufmerksamkeit gebündelt auf die Verwirklichung dessen, was Du anstrebst, oder bist Du zu sehr abgelenkt, womöglich zerstreut? Dieser erste Tag ist wichtig, Dich erst einmal wieder vol1 in Deine Mitte zu bringen.

Solltest Du etwas falsch gemacht haben oder etwas schief gelaufen sein, segne die Situation erst einmal und betrachte, was Du zu lernen oder zu berichtigen hast. Habe Vertrauen, neue Entscheidungen zu treffen, und laß das Alle los. Diesen Tag beschließe damit, Dir alles zu notieren, was in den letzten zehn Jahren alles gut gelaufen ist, was Du geschaffen hast und wofür Du sonst noch dankbar sein kannst. Mit diesem Gefühl der Dankbarkeit gönne Dir einen erholsamen Schlaf.

  • Nimm Dich aus dem äußeren Geschehen heraus
  • Notiere Dir den Istzustand
  • Bringe Dich durch Ruhe, Entspannung und Meditation in Deine Mitte
  • Was gibt es zu lernen, was ist zu korrigieren?
  • Notiere Dir alle Segnungen der letzten 10 Jahre
  • Lege Dich mit dem Gefühl der Dankbarkeit zum Schlafen

b) Der zweite Tag

ist zum Träumen gedacht. Rufe Dir ins Gedächtnis zurück, welche Ziele Du anstrebst, welchen Traum Du Dir erfüllen möchtest. Mache es Dir ganz bequem und entwickle vor Deinem inneren Auge einen Film in allen Einzelheiten bis zur Vollendung der Verwirklichung dessen, was Du Dir wünschst. In diesem Film sieh Dich in Deinem verwirklichten Traum spazierengehen, mit anderen sprechen, und erlaube Dir, das alles schon zu fühlen, als sei es bereits verwirklicht.

Diese Vorstellungsübung wechsle ab mit Zeiten der Meditation, Zeiten, in denen alles in Dir schweigt: eigenes Wollen, eigene Vorstellungen. Sei einfach still und lausche nach innen, so daß Du die inneren Belehrungen zu Deinen Träumen hören kannst. In Deiner Mitte bist Du nicht nur angeschlossen an die Quelle schöpferischer Vorstellungskraft, sondern auch an die Quelle höchster Intelligenz, die zu Dir spricht. Wenn alles in Dir schweigt, spricht diese Stimme zu Dir. Du kannst diese Stimme Dein Seelengewahrsein nennen, den inneren Meister oder auch den Hüter der Schwelle – es gibt viele Begriffe, die alle das eine meinen.

Diese inneren Belehrungen sind ganz wichtig. Ich erkenne sie daran, daß sie mich immer weiter und höher führen in meinem Bewußtsein. Sie halten dazu an, Deine eigenen Beweggründe zu erkennen, aber auch die Motive der Menschen, mit denen Du zu tun hast. Auf diese Belehrungen aus meinem tiefen Inneren kann und will ich nicht mehr verzichten. Ich höre sie deutlich, wenn ich mir diese stillen Zeiten gönne.

Sei deshalb nicht zu beschäftigt, um Dich nicht mit dieser inneren Stimme zu beschäftigen. Sie spart Dir Zeit, sie spart Dir Geld, sie spart Dir falsche Entscheidungen, die Dich sonst teuer zu stehen kommen könnten. Sie bewahrt Dich vor falschen Überlegungen, die Dich in die falsche Richtung führen. Diese innere Stimme führt Dich immer richtig.

Die innere Stimme: Wunschdenken oder innere Führung

Sobald Du innere Belehrungen wahrnimmst, ist Deine Intuition erwacht und damit Deine innere Führung. Ich habe trotz Wissen um diese Dinge hin und wieder Wunschdenken mit innerer Führung verwechselt. Und ich bin mir nach wie vor manchmal nicht sicher, weil die Erfüllung von Ego-Wünschen auch ganz schön anspornt. Deshalb ist es so wichtig, Deine Beweggründe im Auge zu behalten und zu sehen, daß alle Beteiligten an Deinem Film durch die Verwirklichung Deines Traumes gesegnet sind.

Solltest Du einmal die innere Führung mit Wunschdenken verwechseln, so nimm die Lernerfahrung dankbar an. Wenn Du mit Dankbarkeit für den Lerngewinn eine Erfahrung dieser Art annimmst, hast Du auch schnell eine Korrektur vollzogen. Es ist dann nicht schwer, neue Entscheidungen zu treffen und dank der Erfahrung Dich wieder häufiger der inneren Führung zu öffnen.

  • Gönne Dir Zeit zum Träumen.
  • Entwickle vor Deinem inneren Auge einen Film bis zur Vollendung.
  • Schwelge in Deinen Gefühlen, als sei Dein Traum bereits verwirklicht.
  • Diese Vorstellungsübungen wechsle mit Zeiten der Stil1e ab.
  • Lausche auf Belehrungen in Dir.
  • Deine Intuition ist erwacht, sobald Du innere Belehrungen wahrnimmst.
  • Behalte Deine Beweggründe im Auge.
  • Alle BeteiHgten an Deinem Film sollten gesegnet sein.

e) Der Dritte Tag

Diesen Tag verwende dazu, das Ergebnis der inneren Belehrungen und Dein Ziel zu formulieren und einen neuen Handlungsablauf zu erstellen, den Du zeitlich einhalten kannst.

Alles im Fluß

Wenn alles im Fluß ist, packt mich manchmal das äußere Geschehen und reißt mich mit. Auch wenn es gut fließt ist es dennoch wichtig, sich herauszunehmen, zu reflektieren und sich zu fragen: fließt alles noch in voller Übereinstimmung mit meiner inneren Führung in die gewünschte Richtung, oder gibt es Abweichungen?

Hindernisse

Wenn Hindernisse auftreten, sei wachsam. Hindernisse haben eine wichtige Botschaft für Dich. Hindernisse sind kein Grund, aufzugeben und zu sagen: »War wohl nichts«. Hindernisse sind Herausforderungen, und Herausforderungen sind Förderungen. Weshalb ist das so? Nun, sie fordern unser Innerstes heraus, unsere Wachsamkeit und unsere Fähigkeiten. Verliere keine Zeit damit, draußen einen Schuldigen zu finden. Viel wichtiger ist es, sich in einem solchen Fal1 aus dem Geschehen herauszunehmen und nach innen zu fragen:

»Welche Botschaft an mich steckt dahinter? Was habe ich zu lernen? Was habe ich zu berücksichtigen? Welche Schritte soll ich jetzt gehen? Welche Lösungen angehen?« So bleibst Du Lernender. und Lernende können den Fuß über jedes Hindernis heben .

Nimm Dir genügend Zeit, bis ins Detail einen neuen Handlungsablauf zu erstellen.
Erkenne Herausforderungen als Förderungen an und handle danach.

3. Abstand über längere Zeit für innere Arbeit

Gönne Dir hin und wieder eine längere Zeit, Abstand zum äußeren Geschehen herzustellen. Ich fliege dann zum Beispiel nach Kalifornien. Hier habe ich wirklich Abstand zu allem. Ich bin zwar telefonisch und per Fax für wichtige Dinge erreichbar, aber das tägliche Allerlei ist weg. Hier habe ich eine neue schöne Umgebung, liebevolle und rücksichtsvolle Nachbarn, die alle wissen: »Jetzt« muß sie erst einmal ausruhen. Wenn Du Dich also aus dem alltäglichen Geschehen herausnimmst, teile Dich al1en, die davon betroffen sind, mit, warum das so wichtig für Dich ist.

Dann sorge für ausreichend Schlaf, iß wenig, trinke viel Wasser, bewege Dich viel und gönne Dir stille Zeiten des Gebets und der Meditation. Vermeide Ablenkungen, denn Du willst ja zu Dir und an die Quelle in Deinem Inneren kommen. Sieh, wie es ist, Dir selbst zu begegnen. Stelle eine gute Beziehung zu Dir selbst her. Sei gut zu Dir selbst. Mache jetzt alles, was Dich näher zu Dir selbst bringt, nicht von Dir weg.

Nach einer gewissen Zeit kommt dann vielleicht der Wunsch, ein Buch zu lesen, das Dich inspiriert. sozusagen Deine eigene Kreativität und Inspiration anstachelt. Dann beginne zu träumen. Wenn Du alle Belastungen und alle Hindernisse nicht hättest, was würdest Du zu leben wünschen? Was möchtest Du gelebt haben, bevor sich der Sargdeckel schließt? Du könntest Dich mit dem Büchlein von Roy Eugene Davis »So erlangst Du Erfiillullg« in der Stille beschäftigen. In diesem Büchlein motiviert Dich der Autor zu Deiner Schöpferkraft und gleichzeitig zur Umsetzung Deiner Wünsche, Absichten und Ziele. Ziele bewegen die Lebenskraft, die Abwesenheit von Zielen erlahmt sie. Roy Eugene Davis leitet Dich in seinem vorgenannten Arbeitsbuch an, kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu setzen, ganz wie Du selbst es beliebst. Und mit seinem Buch »So kannst Du Deine Träume verwirklichen – die Technik der Schöpferischen Imagination« kannst die Anwendung dieser Technik erlernen. Zufriedenheit stellt sich ein, sobald Du weißt, wohin Du gehst.

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett war über 25 Jahre lang Autorin mit vielen hundert Veröffentlichungen und Audio-Kursen sowie Seminarleiterin in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA.