Kontemplation (2)

Nimm Dir Zeit zur Kontemplation

Wähle Dir oft eine bestimmte Zeit für Kontemplation. Was Du in Deinem Innern dadurch gewinnst, ist bald auch ein großer Gewinn in Deinem äußeren Leben. Unsere Verhältnisse wandeln sich von innen nach außen. Von außen her verändern zu wollen ist Lebenskampf. Von innen her zu verändern heißt, in Übereinstimmung mit dem Allerhöchsten zu fließen. Zu Beginn meines geistigen Weges habe ich mich über drei Jahre zurückgezogen und über das Leben und seine Gesetzmäßigkeiten kontempliert. Damals erwachte meine Intuition, mein Leben und meine Beziehungen ordneten sich von innen nach außen und ich gesundete auf allen Ebenen. In der Krise meines Lebens habe ich außen alles losgelassen und mich im Innern der einen Kraft und Intelligenz, der Allgegenwart des Guten zugewandt, dem Ort in mir, an dem ich fühle, daß ICH BIN.

Schreibe Dir Deine Kontemplationen nieder und lies sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder einmal durch. Auf diese Weise wächst das Vertrauen in die Kraft und Intelligenz in Deinem eigenen Innern und zur Gegenwart des Guten in Dir. Du wirst dadurch gewahr, wie sie in und durch Dich wirkt, ebenso wie um Dich herum, und wie sie immer zum Wohle für Dich und alle Deine Mitmenschen tätig ist. Jetzt wirst Du Dich mehr und mehr von dieser zwar unsichtbaren aber fühlbaren Gegenwart, Kraft und Intelligenz getragen fühlen und mit ihr zusammenwirken können. Du wirst noch besser verstehen, daß das, was der Schöpfer für Dich tun will, er nur durch Dich tun kann. Leben fließt durch uns von innen nach außen. Wir empfangen unser Leben im Bewußtsein, und ein erweitertes und erfülltes Bewußtsein bringt ein erweitertes und erfülltes Leben. Und dazu bist Du bestimmt!

Die zwei Mönche

Es waren zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gäbe es einen Ort, an dem Himmel und Erde sich berührten. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen von seinem Ziel abbringen können.

Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott. Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür. Bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete. Und als sie eintraten, standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle. Da begriffen sie: der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf der Erde, an
der Stelle, die Gott uns zugewiesen hat.

 

ICH BIN Liebe

Da Gott Liebe und alles in allem ist, muß Liebe die Grundkraft des Lebens sein und damit in allem. Dieses Leben ist mein Leben. Dieses Leben bin ich. Es ist die Essenz meines Seins. Ich weiß: Liebe ist Harmonie, Frieden und Freude. In ihr ist alles Gute, alles Wahre, alles Schöne. Sie ist völlige Ausgeglichenheit, vollkommener Friede.

Die Liebe heilt alles, jede Unvollkommenheit des Gemüts, des Körpers oder der Umstände.
Die Liebe überwindet Haß, Ärger, Neid und Kritik. Wo Liebe ist, da bleibt kein Raum für irgendwelche negativen Gefühle. Die Liebe ist der große Wiederhersteller des Guten.

Ich befreie mein Bewußtsein und mein Herz von allem, was nicht Liebe ist. Ich lasse die Liebe
zum Ausdruck kommen, in mir und durch mich, und ich lasse sie ausfließen in meine Welt
der Gedanken und des Handelns.

ICH BIN Liebe.

ICH BIN Liebe – das ist Harmonie,
ICH BIN Liebe – das ist Frieden,
ICH BIN Liebe – das ist Freude,
ICH BIN Liebe – das ist Freiheit,
ICH BIN Liebe – das ist Weisheit,
ICH BIN diese Liebe, die in allem ist.
ICH BIN Liebe.

Ernest Holmes

ICH BIN frei

Der Geist hat keine Vergangenheit, er ist nie gebunden, er ist immer frei. Ich bin reiner Geist. Deshalb weiß ich, daß es keine Verursachung von Begrenzung um mich gibt, daß keine Last menschlicher Glaubensvorstellungen durch mich wirkt.

Es spielt keine Rolle, was sich gestern oder letztes Jahr oder zu irgendeiner Zeit in der gesamten Geschichte der Menschheit ereignet hat. Ich bin nicht durch irgend etwas gebunden, das irgendwann geschehen ist. Ich gehe mit der Macht um, die unverzüglich alle Dinge neu macht. Ich bin frei.

Das Tor günstiger Gelegenheiten ist weiter geöffnet als je zuvor. Ich sehe klarer als jemals zuvor meine Einheit mit dem Guten. Ich weiß, daß mein Wort Macht ist, und ich weiß, daß mein Wort von höchster Stelle inspiriert ist. Ich weiß, daß alle existierende Macht Gott ist, der lebendige allmächtige Geist, der jetzt durch mich wirkt.

Heute werden Fülle, Glück, Freude, Erfolg und Freundschaft in zunehmendem Maße zu meiner Erfahrung. Ich erreiche jedes gewünschte Gute mühelos. Dieses göttliche Leben, das durch mich wirkt, bleibt seiner eigenen Natur treu. Es ist mein Leben. Es gibt kein anderes.

Ernest Holmes

Quellenverzeichnis

Stefan von Jankovich: Warum sage ich Ja zum Leben, Originalbeitrag
Laotse: Äußerung höchstens Lebens, aus: Laotse, Tao Te King, O. W. Barth, München 1976
Friedrich Hebbel: Ein Spaziergang (= 1. Teil des Gedichts »Ein Spaziergang in Paris«), aus: Friedrich Hebbel, Werke, hsg. v. F. Zinkernagel, Leipzig o. J.
J. Sig Paulson: Freiheit der Wahl (Aphorismen), aus: J. Sig Paulson, Wunderwirkende Gedanken. Aphorismen, Verlag CSA 1986
Rosemarie Schneider: Die Macht der Entscheidung, Originalbeitrag
K. O. Schmidt: Magnetismus der Bejahung, aus: K. O. Schmidt, Du bist begabter, als Du ahnst, Drei Eichen Verlag, Ergolding, 4 Aufl. 1990.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Paramahansa Yogananda: Zitate aus: Paramahansa Yogananda, Where there is light, Self-Realization Fellowship, Los Angeles 1988
Günter A. Furtenbacher: Ganzheitliche Anwendung von Bejahungen, und Ja zum Leben – Ja zu mir, Originalbeiträge
Tom Costa: Ein Telefongespräch mit Gott, Übersetzung von: Dr. Tom Costa, Excuse Me While I Call God, Palm Desert, 8. Aufl. 1987.
Ernest Holmes: Kontemplationen, aus: Lehrgang SCIENCE of MIND von Ernest Holmes, Verlag CSA, 1989
Rosemarie Schneider: Wesen der Kontemplation, Originalbeitrag
K. O. Schmidt: Zitate aus: K. O. Schmidt, Das große Ja, Verlag H. Th. Frick, Pforzheim 1981

 

ICH BIN Friede

Im Zentrum meines Seins ist Friede – der Friede, den man spüren kann in der Kühle des frühen Abends, nachdem die Menschen von der Arbeit nach Hause kommen und der erste Stern im sanften Licht des Himmels scheint. In diesem Frieden ist Frische, Vitalität und Macht enthalten. Dieser Friede überwacht die Erde, ruhig, sanft, so wie eine Mutter ihr schlafendes Kind behütet.

In diesem Frieden, der mich so zart umfangen hält, fühle ich Stärke und Schutz vor Angst und Furcht. Es ist der Friede Gottes, und in diesem Frieden fühle ich die Liebe einer heiligen Gegenwart. Da ich mir dieser Liebe mehr und mehr bewußt werde, fällt alle Sorge von mir ab, so wie sich Nebel im morgendlichen Sonnenschein auflöst.

Ich bin eins mit dem unvergänglichen Frieden. Ich weiß, daß alles gut ist. Ich erlaube diesem Frieden, mein ganzes Sein zu durchfluten, durch mein Gemüt und mein Herz, bis jedes Problem gelöst ist. Der Weg liegt klar vor mir. Er ist erfüllt von Freude und Harmonie.

ICH BIN Friede.
ICH BIN Liebe.
ICH BIN Macht.
ICH BIN Vitalität und Stärke und alles Gute.

Ernest Holmes

Das Gefühl der Freude entsteht
aus einer plötzlichen
Bejahung des Lebens.
Wenn wir lachen,
jauchzen wir dem Weltall
tausend JA entgegen.
Unser Lebenslied
konsoniert dann zum Weltakkord.

Carl Ludwig Schleich

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett war über 25 Jahre lang Autorin mit vielen hundert Veröffentlichungen und Audio-Kursen sowie Seminarleiterin in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA.