Selbstverantwortung und das innere Kind (1)

Bei Seminaren und in Gesprächen werde ich von vielen Menschen gefragt: »Wie kann ich das Kind in mir spüren? Ich habe es bisher noch nicht entdeckt.« oder »Ich würde so gerne Kontakt mit dem Kind in mir haben, doch es scheint sich zu verkriechen.« Ja, es kann sein, daß sich das innere Kind zu rückgezogen hat, weil Du es bisher nicht bewußt berücksichtigt hast und nicht liebevoll mit ihm umgegangen bist, weil Du die vielen Zeichen übersehen und nicht ernst genommen hast, die es Dir immer wieder gegeben hat.

Im folgenden zähle ich Beispiele auf, wie sich das verwundete innere Kind in Deinem Leben bereits bemerkbar gemacht haben könnte. Wenn Du z.B. mit Dir nichts anzufangen weißt und merkst nach etwa drei Stunden, daß Du gelangweilt vor der Flimmerkiste sitzt und Dich wunderst, wie Du da hinge kommen bist, dann machst Du eine Erfahrung mit dem inneren Kind, denn es hat Dich dort hingebracht. Oder, obwohl der ganze Tag ausgefüllt ist und Du sehr beschäftigt bist, und Dich dennoch am Abend leer fühlst, ist es das innere Kind, das sich meldet. Oder wenn Du unangenehme Gefühle mit Essen, Rauchen, Trinken, Drogen, Überbeschäftigung und aufregenden äußeren Erlebnissen usw. kompensierst, weichst Du dem Kind in Dir aus. Wenn sich das Kind mit seinen unangenehmen Gefühlen meldet und Du weichst immer mehr aus, führt Dich das in jede Art von Sucht. Wenn du den wirklichen Hunger (die Leere) des Kindes in Dir nicht wahrnimmst und nicht stillst, entfernst Du Dich immer mehr von Deinen Gefühlen, rennst immer weiter von Dir weg. Wie lenkst Du Dich von innerer Leere ab? Vielleicht mit Einkaufen, mit Arbeit, vielleicht räumst Du wie wild auf und machst überall Ordnung? Du hältst Dich so beschäftigt, nur um das unangenehme Gefühl nicht spüren zu müssen.

Das verwundete Kind in uns

Wie das verwundete Kind in uns entsteht und wie es unser Leben durch seine unverarbeiteten schmerzhaften Erfahrungen steuert, möchte ich durch das folgende Beispiel eines mir vertrauten Menschen veranschaulichen. Dieser Mensch wurde als ein Kind geboren, das ein sogenannter »Unfall« war. Der Vater war verheiratet und lehnte das außerehelich gezeugte Kind ab. Es war ihm lästig, der Seitensprung wurde offensichtlich, und er bewog die Mutter, daß sie das ungeborene Kind abtreibt. Der Mutter war diese Situation auch mehr als unangenehm. Zu früheren Zeiten war das eine Schande, und die Enttäuschung mit dem Mann mußte sie ja auch verkraften. Ein eher ungefährlicher  schwangerschaftsabbruch war noch nicht möglich, vielleicht hat sie alles Mögliche ausprobiert, um das Kind im Bauch loszuwerden. Das Kind im Mutterleib erlebte dies alles mit. Es entstehen tiefe Wunden im Gemüt des Ungeborenen wie: »Ich bin nicht erwünscht, nicht gewollt, eine Last und wenn geboren, ein notwendiges Übel, eine Schande, zum Leben nicht wert und nicht berechtigt.« Es fühlt außerdem die Ängste der Mutter und deren Belastungen.

Das sind Wunden im tiefen Unbewußten des Kindes, weil sie in der pränatalen Zeit entstanden sind. Sie erzeugen unbewußte Schuldgefühle. Das Kind fühlt sich schuldig, daß es dem verheirateten Vater und der alleingelassenen Mutter so viel Unannehmlichkeiten schafft. Das heranwachsende Kind ist sich dieser Wunden nicht bewußt. Es wird sich, gesteuert vom Unbewußten, ständig Situationen im äußeren Leben schaffen, wodurch es den Urschmerz wieder erlebt, immer wieder. Es weiß nicht warum, aber es fühlt sich ungeliebt, nicht gewollt, nicht wert und nicht berechtigt. Es ist über Schuldgefühle zu manipulieren.

Dieses verwundete Kind lebt mit seinem Urschmerz im inzwischen Erwachsenen. Dieser herangewachsene Mensch hat Überlebensmechanismen (Abwehrmechanismen) entwickelt, um den Urschmerz nicht spüren zu müssen. Bricht jedoch z.B. eine ihm wichtige Beziehung auseinander oder ein Verlust durch Tod wird erfahren, erlebt dieser Mensch einen Schock. Dieser Schock bewirkt Trauer in ihm über den Verlust. Mit der Trauer kommt der Urschmerz an die Oberfläche des Gemüts (das verwundete Kind), das der Erwachsene jetzt nicht mehr im Griff hat. Seine Abwehrmechanismen können jetzt die Situation nur noch verschlimmern, die Not vergrößern. Er ist mit der Wucht der inneren Verletzungen konfrontiert, die so viel Energie in seinem Innern in Bewegung setzen und so schmerzhaft ist, daß er glaubt, es nicht aus halten zu können. Das sind die bekannten Augenblicke, in denen viele Menschen meinen, der Selbstmord wäre eine Lösung und würde dem Schmerz ein Ende setzen.

Nicht alle Schicksale oder Kindheitserlebnisse sind so schwerwiegend. Auch ein strafender, kritischer oder verachtender Blick vom Vater kann das Kind treffen. Ein hartes Wort, eine Zurückweisung, keine Zeit und ähnliches kann sehr schmerzhaft sein und zu Wunden im Gemüt des Kindes führen. Das Kind in uns mag eine Sehnsucht in sich tragen, die nie erfüllt worden ist. So erfahre ich erwachsene Männer, die sehr nach ihrem Vater weinen, der im Krieg gefallen oder früh gestorben ist. Diesen Verlust wie viele andere wer den dann zum erstenmal wirklich bedauert und betrauert. Eine Mutter mag früh verstorben sein, Eltern haben sich getrennt, ein Elternteil war vielleicht erkrankt und wenig verfügbar, oder es gab wenig Nähe und Wärme, weil der Geschäftshaushalt die ganze Zeit der überbeschäftigten Eltern in Anspruch nahm. Wir erfahren soviel Schmerzhaftes über das Kind in den Erwachsenen, die in unsere Workshops kommen, was durch das Abwehrverhalten, ich nenne es auch das aufgesetzte Verhalten (das über die Wunden und schmerzhaften Grundgefühle darüber gestülpte Verhalten) nicht sogleich sichtbar ist.

Doch die Wunden im Gemüt und unsere unbewußten Abwehrmechanismen bilden einen energetischen Magneten, der fortwährend Situationen und Ereignisse in unser Leben zieht. Sozusagen werfen diese Wunden und Reaktionsbilder ihre Schatten voraus. In seinem Buch »Die Macht der Seele, erlebte Wirklichkeit« schreibt Roy Eugene Davis: »Wie zwangsläufig ein entsprechender Schatten entsteht, wenn wir bestimmte Formen vor ein Licht halten, so sind die Schicksalserfahrungen des Menschen nichts als ein Schattenwurf seiner Gedankenbilder (mental-emotionale Reaktionsbilder), gehalten vor das ewig-flutende Lichtmeer der Substanz.«

Im Wiederholungszwang

Da das verwundete Kind im Menschen sich unbewußt solange im Wiederholungszwang befindet, bis der Mensch über diese Gesetzmäßigkeit des Gemüts erwacht und etwas verändert, können wir von der Sucht nach Schmerz sprechen.

Hier ein Beispiel von einer Teilnehmerin am »Intensiv-Workshop Selbstannahme«, das mir verdeutlichte, wie sich eine Sucht nach Schmerz manifestieren kann. Sie war verheiratet und hatte zwei Kinder mit ihrem Mann. Ihr Mann schlug sie des öfteren. Als ich sie fragte, warum sie das zuließ und immer noch mit ihm zusammen sei, antwortete sie mir, ihr Mann liebe sie, schließlich sei sie ihm so wichtig, daß er sie schlägt. Als ich heraushörte, daß sie die Schläge ihres Mannes als Liebesbeweis nahm, habe ich sie gefragt, ob sie als Kind auch geschlagen worden sei. Sie berichtete, daß ihr Vater oft in die Scheune kam, in der sie mit ihren drei Brüdern spielte, und dort die Brüder der Reihe nach verprügelte. Sie konnte gar nicht mehr berichten, was eigentlich jedesmal vorgefallen war. Sie wußte nur, sie selbst hatte sich zunächst aus Angst vor Prügel verkrochen, bis sie merkte, daß ihr Vater nie nach ihr schaute und sie auch nicht schlug. Mit der Zeit war sie überzeugt, daß sie ihrem Vater egal war, ja, nicht einmal wichtig genug, daß auch sie ihn in Rage bringen konnte.

Wenn das Leid in einer Beziehung so groß geworden ist (wie bei der Workshopteilnehmerin), ist der Mensch eher bereit, etwas in seinem Leben zu verändern. Wenn der Erwachsene, in dessen Innern sich ein verletztes Kind verbirgt, eine Situation erlebt, die einem  schmerzhaften Schlüsselerlebnis ähnelt, wird auch die ursprüngliche Reaktion und der dahinter liegende Urschmerz wieder ausgelöst. Etwas, was im Grunde unerheblich sein mag, führt zu einer intensiven Gefühlsreaktion. Der/die Betroffene reagiert auf etwas, was es in der Außenwelt gar nicht gibt, sondern was nur in seinem/ihrem Innern existiert. Er/sie kann nicht differenzieren, daß das Verhaken eines an deren Menschen, das seine/ihre Wunde schmerzhaft berührt, nur eine geringe Verursachung darstellt im Vergleich zu der verdrängten schmerzhaften Energie des Urschmerzes.

Je früher der Verdrängungsprozeß stattgefunden hat, um so destruktiver sind die verdrängten Gefühle. Diese unaufgelösten und nicht ausgedrückten Gefühle nennt Bradshaw den »Urschmerz« und stellt in seinen Büchern dar, wie dieser Urschmerz verarbeitet werden kann. Er sagt, daß zur Verarbeitung dieses Urschmerzes ein Wiedererleben des frühkindlichen Traumas und das Ausdrücken der verdrängten Gefühle gehört.

Soweit wie ich es durchschaue, hat es das Leben weise eingerichtet, daß wir nach der Gesetzmäßigkeit des Gemüts so lange den Urschmerz wiederbeleben, bis wir letztlich lernen, statt die Gefühle und den Schmerz zu verdrängen, durch beides hindurchzugehen, es zum Ausdruck zu bringen und aufzulösen.

Wenn Du also in einer Situation oder in einer Beziehung bist, die Dich unglücklich sein läßt, und Du trotzdem noch immer festhältst und nicht losläßt, was Dich unglücklich sein läßt, dann kannst Du Dir jetzt die Frage stellen: Ist es nicht Zeit, die Freude über den Schmerz zu stellen? Ist der Preis, den Du zahlst, noch nicht hoch genug? Was bekommst Du für den Schmerz? Ist das, was Du bekommst, wirklich lebenswert? Wie wäre Dein Leben ohne den Schmerz und ohne diesen Gegenwert? Was hält Dich schmerzhaft abhängig?

Könnte es Dich befreien, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um in der Gegenwart glücklich zu sein? Was verursacht das Leid? Sind es Zu- oder Abneigungen, zwanghafte Wünsche, leidverursachende Reaktionsweisen, Ängste, begrenzende Glaubensmuster, bedingtes Bewußtsein, ein einschränkendes Eltern-Ich?

Frieden schließen mit den Eltern

Ich möchte es gleich an den Anfang stellen: Das verwundete Kind in uns anzunehmen heißt nicht, die Eltern anzuklagen. Vielmehr lernen wir, über das Kind in uns, das Kind in unseren Eltern anzuerkennen und mit ihm mitzufühlen. Wenn die Frage gestellt wird: »Haben denn alle Eltern ihre Kinder verletzt?« folgt bald das Erkennen, daß unsere Eltern ihr Bestes gegeben haben, zu dem sie in der Lage waren. Doch da sie selbst ein verwundetes Kind in sich tragen, haben sie auch dieses Kind mit seinem Schmerz und Abwehrmechanismen in ihrer Beziehung zu ihren eigenen Kindern zum Ausdruck gebracht.

Immer, wenn Eltern ihre Kinder nicht mit Liebe, Achtsamkeit und Wertschätzung behandeln, entstehen Wunden. Viele Eltern bestätigen mir das bei unserem Workshop. Sie haben sich fest vorgenommen, sie würden alles einmal anders machen, den eigenen Kindern gegenüber. Bis sie zu einem späteren Zeitpunkt bei ehrlicher Selbstbetrachtung festgestellt haben, daß sie doch so geworden sind, wie sie niemals haben werden wollen. Und damit haben sie das, was ihnen ein verletztes Kind in ihren Eltern angetan hat, auch weitergegeben.

Das ist zwar schmerzlich, doch wir dürfen die Augen vor dieser Realität nicht verschließen und auch nicht verleugnen, was wirklich gewesen ist. Eine Veränderung und Auflösung dieses Karmas, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, kann nur erfolgen, wenn wir für unser Verhalten Verantwortung übernehmen und uns ohne Schuldzuweisung an die innere Arbeit machen.

Das Kind in Dir braucht Dich

Durch das abhängige Kind in uns, das seinen Mangel, seine Bedürfnisse und seinen Wert über andere Menschen stillt, haben wir unsere Grundrechte und die Macht, die in uns ist und die wir zur Befreiung des Kindes in uns brauchen, an andere Menschen abgegeben. Die Anerkennung, die das Kind in uns von uns, dem Erwachsenen braucht, suchen wir in Unkenntnis der Zusammenhänge draußen. Was tun wir nicht alles, um von anderen Menschen Anerkennung zu erhalten? Den Wert, den das Kind in uns nicht fühlen kann, verschaffen wir uns durch besondere Anstrengung, durch Leistung am Arbeitsplatz, in der Familie, unter Freunden. Wie beweist Du Dir Deinen Wert in Deinen Beziehungen? Was machst Du alles, um Dich wert zu fühlen? Bemühst Du Dich, ein besonders guter Liebhaber zu sein?

Das Kind in uns bestimmt also das Leben des Erwachsenen mit seinem ungestillten Hunger nach Liebe, Beachtung und Zuneigung. Bedürfnisse eines Kindes sind die Bedürfnisse eines Abhängigen und wollen durch einen anderen Menschen befriedigt werden. Nur wenn wir uns dem Kind in uns selbst annehmen und den Verlust betrauern, kann eine Heilung stattfinden. Bis dahin wird das verletzte Kind in uns immer wieder gierig die Liebe und Wertschätzung bei anderen Menschen suchen, die ihm in der Kindheit versagt geblieben ist und schmerzhaft abhängig bleiben. Bradshaw zählt auf in seinem Buch »Das Kind in uns«, wie es solchen Menschen ergeht:

  • sie erleben in ihren Beziehungen ständig Enttäuschungen
  • sie suchen immer die/den vollkommene/n Liebhaberin, die/der alle ihre/seine Bedürfnisse befriedigen wird
  • sie werden süchtig (die Sucht stellt den Versuch dar, die innere Leere auszufüllen. Sucht nach Sexualität und Liebe sind typische Beispiele.)
  • sie streben nach materiellen Gütern und nach Geld, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern
  • sie stellen sich dar (als Schauspieler oder Sportler), denn sie brauchen die ständige Bewunderung eines Publikums, sie versuchen, von ihren Kindern die Liebe und die Bewunderung zu bekommen, die sie von ihren Eltern nicht bekommen haben.

Um uns aus der schmerzhafter Abhängigkeit lösen zu können, ist es einerseits wichtig, das Kind in uns zu finden, es anzunehmen und liebevoll mit ihm um zugehen; und es ist andererseits wichtig, die Grundrechte und die Macht, die wir durch die innere Abhängigkeit an andere abgegeben haben, uns wieder bewußt zu machen und zurückzuholen. Bevor ich auf praktische Schritte zur Befreiung und Heilung des inneren Kindes und zur Übernahme von Selbstverantwortung eingehe, hier ein Zitat, das den co-abhängigen Menschen beschreibt.

»Co-Abhängige erfahren sich und ihren Wert durch andere. Sie lassen es zu, daß sie durch andere Menschen definiert werden und machen andere für ihre Gefühle verantwortlich. Wenn der innere Erwachsene einmal die Verantwortung dafür abgegeben hat, das innere Kind zu definieren und ihm seinen Wert zu geben, dann ist das Kind – weil es von anderen abhängig ist – gezwungen, bei anderen nach einer Definition seiner selbst und seines Wertes zu suchen. Wann immer wir uns dafür entscheiden, aus unserem Ego zu handeln, entscheiden wir uns damit zugleich dafür, die Macht, uns selbst zu definieren, abzugeben und diese Macht anderen zu überlassen. Das ist die Definition eines Co- Abhängigen – eine Person, die anderen die Macht gibt, ihn oder sie zu definieren.

Wenn wir anderen einmal erlaubt haben, unseren Wert zu definieren, müssen wir versuchen zu kontrollieren, was sie von uns denken. Unser ganzes Kontrollverhalten – unsere Wut, unsere Vorwürfe und Anklagen, unser Schmollen, unsere Moralpredigten, unsere Rechtfertigungsversuche, unser Umsorgen, unsere Anpassungsbereitschaft und unsere Verleugnung – entspringt der Überzeugung, daß wir kontrollieren können, was andere von uns denken und wie sie uns behandeln, und daß wir dadurch definiert werden, wie sie von uns denken und uns behandeln. Die Wahrheit des höheren Selbst lautet, daß unser Selbstwertgefühl und unsere Selbstachtung daraus gespeist werden, daß der innere Erwachsene das innere Kind liebt. Die Lüge des Ego lautet, unser Wert und unsere Selbstachtung würde uns von anderen Menschen verliehen werden.«

Wer sich darin übt, sich aus der Co-Abhängigkeit zu lösen, braucht Zeit, innerlich dahin zu wachsen, sich selbst anzunehmen und zu lieben und für sich und seine Gefühle, Bedürfnisse und Rechte einzustehen.

Um dazu fähig zu werden, ist es hilfreich, einen mündlichen oder schriftlichen Dialog mit dem inneren Kind zu pflegen, damit Du Deine Bedürfnisse und Beweggründe deutlicher wahrnehmen und vor allem Dich noch mehr an nehmen und lieben kannst. Beachte, daß dies für die meisten von uns etwas ist, was wir neu oder wieder zu lernen haben. Es geht nicht von heute auf morgen. Deswegen sei geduldig, nimm Dir die Zeit und Energie, die Du auch auf bringen müßtest, wenn Du eine für Dich neue Sprache lernen würdest.

Die Sprache und die Botschaften des inneren Kindes kannst Du auch gut lernen, wenn Du Dich darin übst, auf Deinen Körper zu hören. Denn Gefühle – die aktuellen Emotionen wie der alte Urschmerz – drücken sich im Körper aus. Ein Weg, um über mehr Körpergewahrsein zu einem bewußteren Umgang mit dem inneren Kind zu kommen ist »Focusing«.

(Fortsetzung folgt)

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett war über 25 Jahre lang Autorin mit vielen hundert Veröffentlichungen und Audio-Kursen sowie Seminarleiterin in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA.