Bis vor kurzem glaubte ich nicht, das Talent zu einem Vater zu haben. Dann, eines Nachts gegen zwei Uhr morgens, entdeckte ich eine mir bis dahin unbekannte Fähigkeit…


Mein acht Tage alter Sohn weinte und meine Frau war einfach zu müde, um ihn zu versorgen. Ich war an der Reihe, ich, derjenige, der nichts über Babys wußte. Ich mußte ihn beruhigen. Aber je mehr ich es versuchte, desto mehr schrie er. Er wollte nicht seine Flasche, er wollte nicht gehalten werden, er brauchte keine neue Windel. Während ich versagte, ihn zu trösten, und als er weiter weinte, wurde ich nervös. Und während ich ungeduldiger wurde, .schrie er umso mehr. Meine Ungeduld beeinflußte sein Unbehagen.

Daraufhin kamen mir wie ein Geistesblitz Worte von Ernest Holmes in den Sinn: “Denke daran, daß die Gedanken der Eltern die Kinder beeinflussen… Alles, was Harmonie und spontaner Einheit entgegensteht, wird sich früher oder später als zerstörerisch auf die Gesundheit des Kindes auswirken.”

In diesem Augenblick begann ich, nur noch an Gott zu denken. Ich dachte über den großartigen Segen des Lebens nach, der in meinem Sohn so wunderschön zum Ausdruck kam. Als sich meine Gedanken in Frieden und Liebe vertieften, ließ das Schreien allmählich nach. Mein Kind wurde ruhig und friedvoll und schlief bald sanft ein. Ich ging wieder ins Bett und erwachte am Morgen, nicht etwa erschöpft von fehlenden Schlaf, sondern erfrischt und bereit, ein Vater zu sein.

 
Quellenhinweis:
Stephen Mac Carthy, aus: SIENCE of MIND-Magazin 12/91