Durch Nacht zum Licht, der Vater spricht: Ergebe dich und sei mein Kind, beeile dich, laufe geschwind, denn hinter dir folgt der Verfolgungswahn mit seiner Stirnenbahn.
Der Lichtberg erkundigt sich über die Ernsthaftigkeit unserer Suche:
Das große Gesetz wolltest du wissen, tut ihr es denn vermissen? Was zwingt euch, zu kommen zu mir herauf auf den Berg bei Nacht und Nebel, Regen und Kälte und fast ohne Schnauf?
Eugen Köberle folgte dem Ruf des Untersbergs. Er begab sich auf die Reise zum Berg. Schon am Anfang seiner Wanderung zeigten sich bedrohlich dunkle Wolken am Himmel. So gedachte er beim Mesnerwirt, in unmittelbarer Nahe der Wahlfahrtskirche Maria Heimsuchung in Ettenberg, die Nacht zu verbringen. Doch offensichtlich hatte der Berg des Lichts andere Pläne, denn Eugen Köberle bekam kein Zimmer.
Er hatte eine klare, präzise göttliche Aufforderung erhalten: “Komm auf den Berg!”
Er wußte weder um das Ziel noch um den Grund dafür. Doch Eugen Köberle war ein Mensch, dem es nach Wahrheit dürstete. Sein ganzes Herz war erfüllt von dieser inneren Sehnsucht. Er war ein wahrer Suchender und hinterfragte diese Aufforderung nicht lange. Er begab sich sogleich auf den Weg, ohne zu wissen, wo es ihn hinführen wurde.
So war er an diesem Abend irgendwie froh darüber, dass er kein Zimmer bekam. Zu aufgewühlt fühlte er sich. Unablässig vernahm er in sich den Ruf des Berges. Es wäre ihm in dieser Nacht so oder so nicht geglückt, Ruhe zu finden. Eugen Köberle wußte, daß es diesmal keinen Ausweg gab. Der Ruf des Untersbergs ereilte ihn an diesem Tag. Dies bedeutete für ihn, den direkten Weg zu nehmen, ohne Zwischenstopp.
Als er seine Wanderung vom Messnerwirt in Richtung Scheibenkaser fortsetzte, erhellten Blitze die dunklen massigen Wolkenberge über dem Massiv des Untersbergs. Ein Unwetter am Untersberg bleibt für denjenigen, der es schon erlebt hat, eine bleibende Erfahrung. Der Donner ist äußerst machtvoll. Sein tiefer Baß grollt durch die Gefilde des Berges. Der Boden unter den Füßen erbebt, und jeder Blitz wirkt wie eine eindringliche Warnung, sofort umzukehren. Der Regen macht den Weg rutschig und äußerst gefährlich.
Solcherart waren die Bedingungen, als Eugen Köberle in Richtung Scheibenkaser wanderte. Dazu kam die Dunkelheit, was die Sache nicht vereinfachte. Nach einer langen und beschwerlichen Wanderung sah er im strahlend hellen Licht eines Blitzes den majestätischen Berchtesgadener Hochthron.
Das strahlende Licht
Hagen Böhnisch, der ebenfalls geführt von einer inneren Stimme den Wildseeloder in den östlichen Kitzbüheler Alpen bestieg, erging es ähnlich. Er sah über eine Entfernung von mehr als hundert Kilometern das golden strahlende Licht der Untersberg-Südwand, den Berchtesgadener Hochthron. Dieses strahlende Licht spürte Hagen Böhnisch in sich selbst. Er erfuhr Heilung, und es erleuchtete ihn. Eugen Köberle erfuhr in dieser Nacht beim Anblick dieses Lichts eine Einswerdung mit dem Lichtberg, eine Einswerdung mit dem göttlichen Sein. Er spürte zweifelsfrei, klar und deutlich, sein immerwahrendes Ich-Sein.
Die Hütte
Das Unwetter verzog sich, und es wurde still, durchdringend still. Der majestätische Untersberg, so groß und machtvoll, strahlt zur gleichen Zeit eine tiefe Ruhe und vollkommene Stille aus. Diese Stille erfüllte das Herz von Eugen Köberle. Das Licht seiner Taschenlampe erhellte den Weg auf seinem mühevollen Abstieg in Richtung Auergraben. Sanft kündete der Morgen sein Kommen. Im zarten Licht des anbrechenden Tages nahm Eugen Köberle schemenhaft etwas wahr. Auf einem kleinen Bergrücken am Ende des Grabens, beim Almbach, zeigte sich ein wenig versteckt hinter Baumwipfeln die Auergraben-Diensthütte.
Ein kleines Stückchen des Weges lag noch vor ihm, nur einige Schritte bis zum Ende einer abenteuerlichen Reise und zum Beginn eines neuen Lebens. Er setzte sich auf die Bank unter dem Vordach der Auergrabenhütte. Eugen Köberle holte die Thermoskanne aus seinem Rucksack, nahm den letzten darin befindlichen Schluck Tee zu sich und stellte die Tasse auf den Tisch. Genau in diesem Moment fühlte er eine göttliche Inspiration.
Trotz der langen Reise, in welcher er sich seinen inneren Ängsten sowie all den äußeren Gefahren stellte, schrieb er mit neuer Energie erfüllt die Botschaft vom Berg des Lichts nieder.
Es ist ja alles, was wir materiell haben,
nur ein Gleichnis für das reale Geistige,
das eine ungeheure Wahrheit ist.
(Eugen Köberle, öffentlicher Vortrag)
Die Botschaft
Die Wahrheit über unsere Existenz ist einfach zu verstehen. Denn die Wahrheit, die ganze Wahrheit ist grundsätzlich einfach. Und doch kommt es vor, daß uns viele Enttäuschungen begegnen. Doch selbst Enttäuschungen sind auf dem Weg zur Wahrheit hilfreich. Durch sie sammeln wir Ausdauer, Mut und Stärke.
Bergab, bergauf durch Schluchten und stürzende Wasser führte dein Weg. Ängste und Sorgen und auch Schuldgefühle bringen dich hierher. So will ich denn als guter, gütiger Vater noch einmal geben das Gesetz vom Berg.
Einige Prüfungen sind zu bestehen, um Wahrheit von Tauschung zu unterscheiden. Doch so, wie die Wahrheit nur im Hier und Jetzt zu finden ist und das Hier und Jetzt immer da ist, wo man sich gerade aufhält, ist der Zeitpunkt ihrer Entdeckung im Hier und Jetzt. Folglich gerade jetzt. Das Entscheidende ist, die Täuschung zu überwinden, daß es eine Täuschung gibt.
So bedeutet die Erkenntnis der Wahrheit das Ende der bisherigen Lebensführung und zugleich den Anfang eines Lebens mit ungeahnten endlosen Möglichkeiten. Die Erkenntnis der Wahrheit ist der Anfang eines Lebens, das kein Ende kennt.
So will ich dir sagen, was soll sein, damit aufhört Angst und Pein.
Bedingt durch unsere bisherige Prägung haben wir eine Haltung entwickelt, die größtenteils in der Angst verwurzelt ist. So finden wir in uns meist eine negative Grundstimmung. Sie ist angefüllt mit Spannungen, Enttäuschungen, Entmutigungen und häufig einem Gefühl der Sinnlosigkeit dem Leben gegenüber. Doch in dieser Botschaft wird mit einer solchen Einstellung zum Leben ein für alle Mal gebrochen.
Der all-gütige Vater will, daß alle Menschen glücklich werden auf Erden. Zudem ihr seid auf Erden, es zu erfahren, was immer schon war. Das Glück in allen Erdentagen.
War unsere Suche nach Glück bisher oft auf äußere Dinge beschrankt, stellt die Botschaft eines völlig klar:
Das Glück liegt vergraben in euch. So grabet, schürfet tief in euch hinein, wo ist viel Angst, Not und Pein. Ganz zu innerst ihr werdet finden den Brunnen zur Linderung.
In dieser Botschaft spricht der Untersberg als unser wahres Sein, unser wahres Ich, zu uns. Er sagt uns, daß der Schatz, den wir wirklich suchen, in uns selbst zu finden ist. Er fordert uns auf, den Weg zu diesem wahren Schatz ohne Zögern weiter zu beschreiten, selbst wenn uns dabei Angst, Not und Pein begegnen. Gerade weil wir den Mut fassen und unseren Ängsten direkt ins Auge sehen, verlieren sie ihre Macht über uns. Dadurch erkennen wir, daß all diese Ängste von uns selbst kreiert werden und unser Ich-Sein davon unberührt bleibt.
Nur der, der sich redlich bemüht, den Schatz zu heben, der wird es erleben.
Diese Botschaft gibt Mut, immer weiter zu gehen. Sie gibt Mut, sich seinen eigenen Ängsten und Zweifeln zu stellen und sie genau zu betrachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Eine Flucht kommt in dieser Botschaft nicht in Frage. Zu lange schon laufen wir unserer eigener Wahrheit davon. Ich bin das Leben, die Wahrheit und das Licht der Welt, gab Jesus Thomas zur Antwort, als dieser ihn nach dem Weg fragte.
Hier treffen wir auf die fundamentale Wahrheit unseres Lebens. Ich bin, der ich bin, war die Antwort Gottes auf die Frage Moses nach dessen Namen. Und an anderer Stelle des Evangeliums gab Jesus das Versprechen: An demselbigen Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Und dieser Tag ist jetzt gekommen. Alles ist eins, untrennbar. So wird diese Aussage in der Botschaft zu meiner eigenen, und ich fühle sie in mir und sage sie zu mir selbst:
Ich bin, der ich bin,
das Leben,
die Wahrheit
und das Licht der Welt.
Als Eugen Köberle das majestätische Bergmassiv des Hochthrons im Licht des Blitzes einer Erscheinung gleich aufleuchten sah, spürte er in diesem Moment dieses Licht gleichfalls in seinem Herzen. Nicht der geringste Gedanke zeigte sich. Es war ein überwältigender Moment. Alles war auf einmal so völlig klar, so rein und unschuldig. Völlig ergriffen von dieser unbeschreiblichen Erfahrung, fiel er auf seine Knie, und Tränen der Freude erfüllten seine Augen.
In diesem Augenblick deiner Ergriffenheit hast du begriffen, die große Gelassenheit … während dieser Ergriffenheit, sahst du unendlich weit, obwohl es war nur ein Augenblick.
Die Erfahrung in diesem Augenblick war für Eugen Köberle die Erfahrung des ewigen Hier und Jetzt , des ewigen Lichts im Menschen, seines wahren Seins, seines wahren Ichs.
Es sei, daß du es weist, das große Gesetz gegeben einem jeden in sein geistig Herz hinein. Dort ruht der Mensch der göttlichen Gnade als Morgengabe.
Die Morgengabe ist das Erwachen in das zeitlose Hier und Jetzt. Die Morgengabe ist die Erkenntnis deines wahren Seins, deines wahren Ich-Seins.
Überglücklich du empfandest, was zuvor dich so bedrückte: das Bewußtsein der Zeit. Du sahst in die Ewigkeit und das große Spiel, so wie es war, wie es ist und wie es kommen wird.
Das wahre Ich-Sein ist das zeitlose Hier und Jetzt. Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft sind weiter nichts als ein großes Spiel, welches ich selbst kreiere.
Was ist schon Zeit und Ewigkeit? Ein immerwährendes Sein in vielen Dimensionen.
Mit dieser eindrücklichen Erkenntnis seines wahren Ichs unternahm Eugen Köberle den Abstieg ins Tal und erreichte dabei die Augrabenhütte. Er ließ sich auf deren Bank nieder und, als öffneten sich plötzlich alle Pforten der Existenz, schrieb er nieder, was in ihm zur lebendigen Wirklichkeit geworden war: die Botschaft des Untersbergs, die ewige Botschaft des Lichts.
Eugen Köberle, wie lange war er schon auf der Suche nach der Wahrheit! Wie viel Verzweiflung und Enttäuschung hat er dabei erlebt? Doch er gab nicht auf. Wie erwähnt steht er stellvertretend für alle aufrechten Sucher nach Wahrheit.
So ihr kommt zu mir, vor meinen Thron, mein Sohn, will ich dir geben als rechtmäßigem Erben den Lohn für all deine Arbeit bei Tag und Nacht, wo du hast so viel gewacht.
In der Erkenntnis der Wahrheit seines Daseins sah er, daß alles gemäß seines Willens geschah. So erkannte er tief eingewurzelte Dogmen, welchen er bisher immer wieder seinen Glauben schenkte, als ein Produkt seiner eigener Fantasie.
So nimm denn hin, was ich dir sage: ≫Es sei≪, so ward das Wort der Schöpfung ausgesprochen. Und schon war es geschehen.
Er erkannte, daß die Schöpfung mit seinen eigenen Gedanken den Anfang nahm. Er sah: Ich selbst besitze die Kraft, neue Gedanken zu kreieren und meine Gedanken auszuwählen. Es gibt keine Macht, die mich steuert. Ich besitze die Macht, meine Welt zu erschaffen.
Ich verlasse meine Gewohnheit, mir eine unheilvolle Zukunft auszumalen. Dies war lange, zu lange schon, das Menetekel an der Wand meines Bewußtseins, an das ich glaubte. Bis zum Zeitpunkt des Erwachens erleben wir uns oft als Schattenschreiber unserer eigenen Zukunft. Doch jetzt zeigt sich uns dies in einem völlig neuen Licht, im Licht unseres wahren Lebens.
Und das Menetekel an der Wand, der Schattenschreiber im Lichte des Lebens, der zeichnet vergebens, das hat keinen Bestand.
Vermutlich hast du schon oft den Glauben an die Welt, den Menschen und vor allem an dich selbst verloren. In deinen geheimen Gedanken hast du dir vielleicht sogar schon gewünscht, die Welt möge doch untergehen.
Am Ende kommt die Wende, nicht der Untergang. So haben wir einen Sonnenauf- und Untergang und aus Nacht wird Tag. So ist der Kreislauf aller Dinge. Wie unten, so oben, Anfang ist Ende und Ende Anfang.
Doch jetzt haben sich dir die Pforten zu einer völlig neuen Welt eröffnet. Eine Welt, welche dir kein Feind ist. Eine Welt, die es wert ist, sie zu verschönern. Eine Welt, die dir mehr verbunden ist, als du bisher dachtest. Eine Welt, die nichts anderes ist, als deine eigene Kreation.
Du erkennst dich selbst als das Licht deiner Welt, und deine Gedanken sind das Wechselspiel dieses Lichts, das deiner Welt ihre Form verleiht:
Das ist der Wechsel des Lichts, doch nicht selbst das Licht.
Es ist nicht auszuschließen, daß Eugen Köberle bis kurz vor diesem Ereignis daran glaubte, das Leben ende mit dem Tod. Dieser Glaube ist der Gewißheit gewichen, daß es kein Ende gibt. Denn würde das Ende einen ewig unbewußten Tiefschlaf bedeuten, aus dem es kein Erwachen gibt, wie könnte sich dieses Leben gerade jetzt ereignen? Er sah, daß es seine eigenen Gedanken waren, denen er glaubte, und dadurch oft in einen Zwiespalt geriet. Und so verwarf er den Gedanken an ein Leben, das zum Sterben ausgelegt war:
Bis du aufgabst das Leben zum Sterben.
So verhält es sich mit jedem unserer Vorhaben. Haben wir zunächst einmal die Idee zu einem Projekt, ist das Projekt damit nicht fertiggestellt. Es bedarf weiteren Nachdenkens und eines genauen Ausformens. Den Anfang dazu bildet der erste Gedanke, das Wort, die Idee, der Wunsch, etwas in unser Leben zu bringen. Etwas, das die Welt schöner und reicher werden laßt. Möglich, daß die Idee nicht völlig klar ausgebildet ist. Unter Umstanden fehlen einige Details, und dies bedarf weiterer Überlegungen. Dabei entstehen immer wieder Momente des Wartens. In diesen Wartemomenten findet die Abfrage in unserem eigenen sowie im kollektiven Erfahrungs- und Wissensspeicher statt. Die Wissenschaft nennt diesen Speicher das Unterbewußtsein. In diesen Momenten sind wir völlig bei uns. Wir sind völlig Ich. Kein Gedanke trübt diesen Moment. Nach und nach erscheinen Möglichkeiten, manchmal die Lösung. Dieser Vorgang funktioniert ähnlich wie eine Suchmaschine im Internet. Sobald der Impuls, der Wunsch, ein Projekt in der Welt sicht- und erlebbar werden zu lassen, dem Unterbewußtsein gegeben wird, findet ein Warten statt, ein Warten auf die Antwort. Sinnbildlich sehen wir das in der Stundenuhr oder Sanduhr in der Untersbergbotschaft:
So setzt sich ab der Sand, die Gedanken von oben, und rinnt in die untere Welt hinein.
Die Gedanken, der Wunsch, die Idee für ein Projekt formen den Sand auf der bewußten Ebene. Es ist dies der obere Teil der Sanduhr. Solcherart fließen sie in die untere Ebene, in das Unterbewußtsein, in den unteren Teil der Sanduhr.
Das Unterbewußtsein ist ein unerschöpfliches Reservoir an Möglichkeiten. Mit dem Unterbewußtsein besitzen wir Zugriff auf den Erfahrungsschatz seit endlosen Zeiten und die Möglichkeit, aus diesem Erfahrungsschatz etwas völlig Neues zu formen. Diesem Unterbewußtsein wird das Material, welches an der bewußten Oberflache erstellt wurde, unsere Wuüsche und Ideen, zur weiteren Verarbeitung übergeben. Je deutlicher und klarer diese dem Unterbewußtsein übermittelt werden, desto genauer wird das Ergebnis sein.
Das Warten auf die Antwort des Unterbewußtseins ist die Zeit, in welcher das Stundenglas umgestellt wird. Was wir unserem Unterbewußtsein durch unseren Wunsch zur weiteren Verarbeitung übergeben haben, wird auf der bewußten Ebene als nächstes Gedankenbild, als die nächste Idee zu unserem gewünschten Projekt sichtbar:
Dann wurde das Stundenglas umgestellt und auf ein Neues war erhellt die Welt.
Die Antwort aus dem Unterbewußtsein entspricht der Klarheit und dem Gefühl des Wunsches, welche ich in der bewußten Ebene geformt habe. Das Gefühl dieses Wunsches wird seine Entsprechung im Unterbewußtsein finden und daraus wird das passende Ergebnis aus dem Unterbewußten geliefert.
Ganz nach dieser Methode oder dem Gesetz läßt sich der Mensch was einfallen.
Schritt für Schritt entwickelt sich auf diese Weise der ursprüngliche Gedanke, das Wort, die Idee, das angestrebte Projekt und wird erfaßbar für die bewußte Welt:
Erfüllt auf Zeit, was ist oben gewesen.
Diese Einsicht liefert ein Empfinden grenzenloser Freiheit. Nicht die Freiheit eines Tuns ohne Rucksicht auf andere. Nein, eine Freiheit, die das ewige Licht in sich selbst und in jedem anderen Wesen erblickt. Wie wäre es diesem Licht möglich, andere zu verletzen, wenn doch dieses Licht unser wahres Sein ist, demzufolge Ich selbst bin? In diesem Licht wird Ungerechtigkeit erkannt und dagegen vorgegangen mit allen zur Verfügung stehenden und adäquaten Mitteln. Die Wut und der Hass werden dabei nicht die Führer sein. So ist der Kern der Botschaft vom Berg des Lichts: Spüre und fühle meine Stärke, meine Kraft, mein Licht in dir selbst, ich bin du und du bist ich und wir sind eins:
So bin ich Licht und ihr seid Licht und wir bleiben eine Einheit in der Vielheit. Macht, was ihr wollt, doch ihr steht in meinem Sold. Deshalb bedenket, die Freiheit ist nur formell gegeben. In Wirklichkeit ginge ja alles daneben. Deshalb gab ich das große Gesetz ganz tief in euch hinein, damit kann es immer bei euch sein. Nur spüren müßt ihr den Kern, ganz fein.
Handeln wir ohne Wissen über das Bewußtsein unseres wahren Ichs, ernten wir die dementsprechenden Früchte unserer Handlungen. Doch ihr Geschmack wird auf Dauer unerträglich. Der gesamte Baum und seine Früchte, all die erzwungenen Vorstellungen aus einer täuschenden Selbstbezogenheit, werden nach einiger Zeit verdorren. Denn ihm fehlt der Hauch des Göttlichen, die Seele, das Licht des wahren Lebens.
So ist die Welt. Wie oben so unten, nur umgestellt.
Passend zu diesen Aussagen ist auch der Text der “Tabula Smaragdina“, den wir an anderer Stelle in diesem Blog bereits publizierten.
Valentinus
https://www.valentinus.org
Valentinus wurde in Österreich geboren. Schon Früh in seiner Kindheit war er sich der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins bewusst. Statt sich mit dieser Tatsache abzufinden, tauchte er immer tiefer in das Mysterium Leben ein. Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? Diese essenziellen Fragen brannten förmlich in seiner Seele. Mit sechsundzwanzig Jahren ereignete sich eine grundlegende Transformation in seinem Leben. Sie befreite ihn endgültig von der Täuschung eines getrennten Ich-Seins. In den darauffolgenden Jahren widmete er sich intensiv der Erforschung westlicher und östlicher Mystik.
1990 las er ein Buch von einem einflussreichen Theosophen über den Untersberg. Als er bei einer seiner Reisen in Südindien mit dessen Bruderberg in Kontakt kam, spürte er, dass dieselbe Kraft vom Untersberg bei Salzburg ausging. Der Ruf des Untersbergs ereilte ihn 2008 und er zog nach Salzburg. Dort in seiner Lieblingsstadt, den Untersberg in nächster Nähe und auf immer in seinem Herzen tragend, lebt und wirkt Valentinus als Visionär und moderner Mystiker.
(Der obige Text ist ein Auszug des jüngsten Buches “Der Untersberg – Das Geheimnis”, Hardcover ISBN: 978-3-7407-6839-3,
Paperback ISBN:978-3-7407-6867-6)