Finanzielle Freiheit (3)
Einteilung unserer Einnahmen, die finanzielle Freiheit gewährt
In den USA wird jungen Menschen geraten: Anstatt Lotterie zu spielen, sollten sie sparen. Eine Statistik besagt, daß der Mensch eher zweimal vom Blitz erschlagen wird, als daß er einmal den Hauptpreis in der Lotterie gewinnt. 10 Prozent ihres Einkommens sollten sie sparen, um dann die Dinge, die sie brauchen, bar zu bezahlen. Und sie sollten auf keinen Fall kaufen, was sie nicht wirklich brauchen. Wohlergehen heißt, all das zu haben, was Du brauchst, und es zu genießen. Weitere 10 Prozent sollten sie investieren und sich von den Zinsen (? .. auch das WAR einmal) regelmäßig etwas Besonderes gönnen, sich daran erfreuen, daß sie dafür nicht haben arbeiten müssen, jedoch auf keinen Fall das Kapital aufbrauchen.
Was sagt die Bibel dazu? Lies Matthäus 25:14-29.
Weitere 10 Prozent sollten zur eigenen geistigen Erweckung und zur Weiterbildung genommen werden. Den Zehnten, so wird ihnen sehr nahegelegt, an eine Einrichtung zu geben zur geistigen Erweckung der Welt. Sie werden in Kirchen oder Zentren belehrt, daß Gott der Geber ist von allem, was sie je erhalten, Gott die Gabe ist, und Gott der Empfänger. Mit anderen Worten: Alles, was Du erhältst, kommt von Gott, und so gib ihm etwas davon zurück für das Werk Gottes auf Erden.
Mit den restlichen 60 Prozent nur solltest Du Deinen Lebensstandard bestimmen und nicht, wie viele es tun, mit 110 oder gar 120 Prozent ihres derzeitigen Einkommens in der Hoffnung, es würde eher mehr werden. Du solltest immer nur kaufen, was Du bezahlen kannst. Dann hörst Du auf, Geld leichtfertig auszugeben oder gar herauszuschmeißen. Anstatt gleich eine große Wohnung zu mieten oder zu erwerben oder ein Haus, solltest Du etwas kleiner beginnen und mit dem Ersparten den nächsten Schritt tun. Wir könnten dem entgegenhalten, Banken geben gerne Kredit, und wer auch nur eine einigermaßen gute Bonität hat, kann überall Kreditkarten erwerben und in bestimmter Höhe einkaufen. Warum sich also nicht schon an Dingen freuen, die man durch Finanzierung eher haben kann? Die Erfahrung zeigt, daß es diese mangelnde Berührung mit dem Geld ist, die die Schuldensumme schnell größer werden läßt und finanzielle Gebundenheit mit sich bringt. Wer hat das von uns nicht schon erfahren?
Schulden, deren Rückzahlung wir nicht von leichter Hand vornehmen können, bringen den meisten von uns schlaflose Nächte, Streit und Zwietracht und vergiften unser Bewußtsein. Wir können ja wohl kaum vermeiden, uns der Schulden NICHT bewußt zu sein, und die Konsequenz? Schuldenbewußtsein vermehrt Schulden. Gemäß dem Motto: Was Du sähst, das wirst Du ernten.
Wenn Du auf jemanden hören möchtest, der Dir sagt, daß Schulden in der heutigen Zeit üblich sind und außerdem durch Verlust des Geldwertes am Ende noch ein Geschäft sind, so ist das auch für Dich richtig, wenn Du in der Lage bist, durch sichergestellte Einnahmen die Verpflichtungen einzuhalten. Wenn das nicht mehr funktioniert, ist die finanzielle Gebundenheit groß und der erhoffte Segen bleibt aus.
Wenn Du dann noch jemandem begegnest, der Dich zum großen Geldverdienen durch Ungewisses bringen möchte, laß Dir von ihm erst seine letzte Einkommensteuererklärung zeigen, um Dich nicht durch solche »günstigen Gelegenheiten« noch tiefer zu verstricken.
Und wenn Du gerne ganz schnell aus den Schulden herauskommen und noch schneller reich werden willst, stellst Du Dir vielleicht die Frage, welche Position Du anstreben solltest.
Einstellung zur Arbeit
Die beste Einstellung zur Arbeit ist, die Arbeit als solches zu schätzen und sie als Lernfeld anzusehen, sie mit ganzer Hingabe und Aufmerksamkeit zu tun. Wer seine ganze Aufmerksamkeit in der Gegenwart und bei der Sache hat, sich sozusagen ganz hineingibt, verwirklicht sich selbst und wächst in die tägliche Freude am Arbeitsplatz. Außerdem ist es wichtig, sich als einen wichtigen Teil im Ganzen zu sehen und seinem Vorgesetzten zum Erfolg zu verhelfen. Jeder Chef zieht auf der Leiter zum Erfolg den mit sich, der ihn unterstützt, weil er darauf nicht verzichten will. Wenn Dein Vorgesetzter mit Deiner Unterstützung weiterkommt, wächst Du automatisch in größere Aufgaben, in größere Verantwortung und wirst mehr verdienen. Wer dem Chef am Stuhl sägen will und ihn klein machen oder klein halten will, macht und hält sich selber klein.
Nicht unsere Position, sondern unsere Arbeit und unsere Einstellung zur Arbeit ist ausschlaggebend. Viele fragen bei ihrem Einstellungsgespräch, was sie an Gehalt bekommen, wieviel Urlaub, welche Sonderzuwendungen und welche sozialen Vorteile sie erhalten, und vergessen mitzuteilen, welchen Einsatz sie bereit sind, einzubringen.
Der Beruf und die gestellte Aufgabe ist zunächst eine geregelte Tätigkeit des Tages. Wenn wir ihn als Berufung ansehen, wird er unsere Selbstverwirklichung fördern, der Allgemeinheit nützen und daneben dem Erwerbszweckdienen.
Der Beruf, wenn in unserer Einstellung zur Berufung gereift, wird dann etwas sein, wofür wir leben, und nicht wovon wir leben. Es hängt von jedem einzelnen selbst ab, wieviel innere Zufriedenheit er aus seiner beruflichen Tätigkeit schöpft. Es entscheidet allein der Grad der Hingabe. Mit dieser Einstellung gehen wir in unserem Beruf auf, aber nie unter. Überarbeitung ist in der Regel nur möglich, wenn die Arbeit mit Unlustgefühlen verquickt ist.
Bei etwaiger Unzufriedenheit mit dem Beruf müssen wir prüfen, ob ein Berufswechsel oder nur ein Wechsel der Einstellung zum Beruf erforderlich ist.
Auch der scheinbar unbedeutendste Beruf schafft durch den guten Geist, mit dem wir ihn beleben, seinen Wert. Ganze Arbeit leisten, heißt große Erfolge hervorrufen. Es kommt im
Grunde nicht darauf an, daß wir im einzelnen Erfolg haben, sondern daß wir im ganzen ein Erfolg sind. Sind wir es, kommen die äußeren Erfolge von selbst. Um erfolgreich zu sein, müssen wir uns angewöhnen, stets alles, was wir tun, ganz und ausschließlich zu tun. Die innere Entfaltung hat ihre Gesetze; und selbst wenn wir, von außen gesehen, scheinbar auf der Stelle treten, geht der innere Reifeprozeß unablässig voran.
Was also kannst Du bei Verschuldung und bei finanzieller Gebundenheit tun?
Verhalten schafft Verhältnisse. Wenn Du unter dem Druck Deiner Verhältnisse glaubst, ein nur immer noch größerer Verdienst könne Dich da heraus holen, dann laß Dir von Deiner inneren Führung zeigen, mit wie wenig Du auskommen kannst. Es kann nicht angehen, daß wir eine Arbeit nicht annehmen und lieber arbeitslos bleiben, nur weil wir glauben, überqualifiziert zu sein und zu wenig zu verdienen, um unseren Verpflichtungen nachzukommen.
Wieviel sind 60 Prozent Deines Netto-Einkommens? Notiere Dir diesen Betrag und alle Deine Ausgaben. Nicht nur die monatlichen, auch die vierteljährlichen oder jährlichen Verpflichtungen. Tue alles, um Deine fixen Lebensunterhaltskosten auf mindestens diesen Prozentsatz zurückzudrehen.
Nimm ein kleineres Haus oder eine kleinere Wohnung, ein weniger teures Auto und frage Dich, ob Dein Auto das ist, was es sein soll: ein Transportmittel oder ein Statussymbol? Letzteres braucht nur das Ego. Prüfe Dich auch, ob Dich Stolz in Deine jetzige Situation gebracht hat. Stolz kann sehr teuer sein. Außerdem prüfe Deine Gewohnheiten. Welche bekommen Deiner Gesundheit nicht und kosten Dich statt dessen nur Geld?
Wie ist es mit Ausgehen zum Essen? Du könntest es sein lassen, bis Du Deinen Schuldenberg schmelzen siehst. Und wenn Du schon zum Essen ausgehst, könntest Du Wasser trinken, statt Wein oder Bier. Das heißt nicht, daß Du auf all das verzichten mußt, doch Du kannst Dir das kaufen, was Du gerne ißt und trinkst, und es Dir viel billiger zuhause schön gestalten.
Wie sieht es mit Rauchen aus? Wieviel Geld pro Jahr gibst Du für Rauchen aus? Und das Jahr für Jahr. Wie sieht es mit der Garderobe aus? Wenigstens solange, bis Du aus den Schulden heraus bist, prüfe, ob Du nicht Deine Garderobe immer wieder schick herrichten oder wenigstens farblich ergänzen kannst. In diesem Zusammenhang empfehle ich eine Farbberatung. Seit ich um meinen Farbtyp weiß, vertue ich mich nicht mehr beim Einkaufen meiner Garderobe. Vielleicht ist es Dir auch möglich, den Ausverkauf zu nutzen. Natürlich wollen die Modeschöpfer, die vielen Kaufhäuser und Läden ihr Geld an uns verdienen. Sie schreiben Mode und Stil und Qualität vor. Doch was ist wichtiger, finanzielle Freiheit oder quälende finanzielle Gebundenheit? Verzichte auch auf Einkaufsbummel, solange Du in der Klemme bist. Wie schnell gelingt es der Werbeindustrie, Dich irgendwo doch zu fassen. Es sind nicht die Dinge, die Dich glücklich machen. Der gesunde Schlaf, die innere Ruhe und die Zuversicht, daß es bald wieder anders herum geht, bringen wieder die erste Voraussetzung zur finanziellen Freiheit: innere Zufriedenheit.
Mache Dir deshalb eine Liste, was und wo Du einsparen kannst. Nur so lange, bis Du vom dem Schuldenberg runter bist. Mache Dir auch eine Liste zuhause, was Du unbedingt brauchst, auch darüber, was Deine Lebensmittel betrifft, und gehe nur mit dieser Liste einkaufen. Sonst schaust Du herum und findest viel, was Du in Deinen Einkaufswagen legst. Sich gesund zu ernähren ist nicht so teuer. Und gehe auf keinen Fall einkaufen, wenn Du hungrig bist. Erinnere Dich: Wenn Du es dahin bringst, mit 60 Prozent Deines Einkommens zu leben, hast Du 10 Prozent für Investitionen frei. Die kannst Du im Augenblick nicht investieren, um Zinsen zu erhalten, aber um Zinsen einzusparen, indem Du mit diesem Betrag Deine Schulden zurückzahlst.
Sprich offen mit Deinen Angehörigen und Freunden über Deine Situation. Teile ihnen mit, wie Du sie (die Situation) verändern willst. Statt eines Gegenstandes als Geschenk (den Du vielleicht sowieso nicht brauchst), könnten sie Dir ein Geldgeschenk machen und ihre Freude daran haben, daß Du Dich auf dem Weg von finanzieller Gebundenheit in finanzielle Freiheit befindest und Dich wohler fühlst.
Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.
Sprüche 22:7
Um wieder finanzielle Freiheit zu gewinnen, sprich mit Deinen Gläubigern und finde eine Rückzahlungsregelung. Empfehlenswert ist es, die kleinen Schulden sobald wie möglich auszugleichen, dann hast Du in Deinem Bewußtsein schon den einen oder anderen Gläubiger los. Die Kreditgeber, die Dir größere Kredite gegeben haben, werden offene Ohren haben für Deine neue Lebensart. Du kannst Dich ihnen ehrlich mitteilen und eine Vereinbarung mit ihnen treffen, die Du auch wirklich einhalten kannst. Das läutert wiederum Dein Bewußtsein.
Laß des weiteren Kreditkarten und Scheckbücher zuhause, um einem Impulsivkauf nicht wieder ausgeliefert zu sein. Nimm nur wenig Bargeld in Deine Geldbörse und bezahle ab sofort alles in bar. Wenn Du in Zehnmark scheinen bezahlst, wirst Du wieder ein Gefühl dafür bekommen, ob das, was Du bisher so nebenbei angeschafft hast, und das, was Du erwirbst, wirklich den Einsatz an Leistung, Energie und Geld wert ist.
Meine auch nicht, Du müßtest Dir alles, was Du brauchst, kaufen, es erwerben. »Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.« Das heißt, setze die Technik der Schöpferischen Imagination dafür ein, das, was Du brauchst, in Dein Leben zu ziehen, ohne daß Du dafür bezahlen mußt. Ich habe einem Bekannten, der eine Boutique besaß und sie aufgab, beim Ausverkauf geholfen, indem ich meine Freundinnen und Mitarbeiterinnen informierte und auf diese Weise in einer Zeit, (vor etwa 20 Jahren) als ich kein Geld für Garderobe ausgeben wollte, von ihm mit Kleidung für meine Töchter und mich belohnt wurde.
Die weiteren zehn Prozent, die Du außerdem durch Umstellung Deines Lebensstandards gewinnst und die für Sparen gedacht sind, kannst Du auch dafür nehmen, Schulden schneller zurückzuzahlen. Hier sparst Du Zinsen bis zur Tilgung, und sobald Du damit fertig bist, kannst Du diesen Betrag sparen.
Die nächsten zehn Prozent, die Du jetzt zur Verfügung hast, sind für Deine geistige Erweckung und/oder für Deine Weiterbildung. Bitte um innere Führung, wie Du diesen Betrag für Dich am sinnvollsten verwendest. Hier solltest Du nicht warten, bis Du alle Schulden bezahlt hast, denn Dein neues Bewußtsein wird Dir helfen, Deine Anziehungskraft zu erhöhen und Deine Annahmefähigkeit für Dein Gutes zu schulen.
… weiter geht’s im vierten Teil …
Rosemarie Schneider-Bassett
Rosemarie Schneider-Bassett war über 25 Jahre lang Autorin mit vielen hundert Veröffentlichungen und Audio-Kursen sowie Seminarleiterin in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA.