Die unversiegbare Quelle allen Lebens in Dir wurde von Jesus »das Reich Gottes in Dir« genannt. Und er forderte auf: »Trachte zuerst nach dem Reich Gottes in Dir, alles andere wird Dir dann zufallen.« Und so ist es!

Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist unbedeutend, verglichen mit dem, was in uns liegt.
(Ralph Waldo Emerson)

Wie kann ich das bezeugen? Mein Leben hat es mir bewiesen. Wenn wir nach dem Reich Gottes in uns trachten, unterliegen wir der Gesetzmäßigkeit des Geistes. Diese Gesetzmäßigkeit wird auch »das Gesetz Gottes« genannt. Ernest Holmes macht dies ganz klar in seinem Lehrgang, er schreibt: »Zuerst müssen wir lernen, dem Gesetz zu gehorchen, dann gehorcht das Gesetz uns«. Mit anderen Worten, wenn wir die Gesetzmäßigkeit anerkennen und in Übereinstimmung mit diesem Gesetz denken, fühlen, handeln und uns verhalten, fällt uns alles zu, was wir zum freien Ausdruck unseres Potentials zu unserem wahren Leben brauchen.

Während wir uns darin üben, dem Gesetz zu gehorchen, lernen wir es zu unserem Wohle und zum Wohle unserer Mitmenschen anzuwenden.

INNERE BELEHRUNGEN

Rudolf Steiner spricht in diesem Zusammenhang vom kleinen und großen Hüter der Schwelle. Mit diesem fühlen wir uns in Kontakt, wenn wir auf die inneren Belehrungen achten, die wir erhalten. Dieser sogenannte »Meister in uns« öffnet unser inneres Auge, das geistige Auge, und läßt uns sehen, was wirklich ist; läßt uns die Wahrheit erkennen, die frei macht.

Worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, dahin fließt meine Lebenskraft, das zieht mich an und das ziehe ich an mich heran. Mit anderen Worten: das Land, das Du siehst, wirst Du erhalten.

Was ich in meinem Bewußtsein für mich und andere als wahr akzeptiere, das drängt, sich in meinem Leben zu verwirklichen. Deshalb: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu. Oder: Was Du willst, das man Dir tu, das tue dem anderen zuerst. Dadurch setzt Du das Gute in Umlauf, und was von Dir ausgeht, kehrt vermehrt zu Dir zurück. Was Du säst, wirst Du ernten.

Dein Bewußtsein ist das Tor, durch das alle Lebenserfahrungen zu Dir kommen. Dein Bewußtsein hat mehrere Bereiche: das Unbewußte, das Unterbewußte, das Wachbewußte und das Überbewußte.

Die Gedankenform in unseren Bewußtseinsschichten bilden die mentale Entsprechung, die Ursachen zu den äußeren Auswirkungen. Was Du Dir vorstellst (mentale Ursache), stellt sich vor Dich hin (physische Auswirkung).

SO HAST DU ERFOLG

Hier eine einfache Übung, die Du ausführen kannst: Setze Dich am frühen morgen, bevor Du den Tag beginnst, an einen stillen Platz. Nimm Dir ein schönes großes DIN A4Buch und schreibe Deine Seele frei. Du schreibst einfach, was in Dein Bewußtsein kommt. Das mag Dir zunächst komisch vorkommen. Doch Du darfst schreiben, wie Du Dich gerade fühlst, was Du denkst, was Du nicht magst oder lieber machen würdest. Und während Du das alles niederschreibst, klärt sich Dein Bewußtsein, Du lernst Dich kennen und besser verstehen. Plötzlich kommst Du in einen Schreibfluß, es fließt sozusagen aus der Tiefe Deines Seins in Dein Wachbewußtsein. Dabei erkennst Du innere Belehrungen und Deine Intuition erwacht. Du willst gar nicht mehr aufhören zu schreiben und freust Dich schon auf den nächsten Morgen.

Wie eine Fähigkeit oder ein Muskel so wird auch das Hören der inneren Weisheit dadurch gestärkt, daß man es übt.
(Robbie Gras)

Schließe mit Dir eine Vereinbarung, daß Du täglich drei A4 Seiten schreibst. Und sollte es mehr werden, ist das auch o.k. Doch bemühe Dich, wenigstens diese drei Seiten zu schreiben. Du darfst auch ärgerlich sein und Deinen Ärger niederschreiben, daß ich Dich dazu dränge. Wichtig ist, daß Du das niederschreibst, was Dich gerade bewegt.

Diese Übung läßt Dir nicht nur die inneren Belehrungen bewußt werden, die Dich voran bringen in Deiner Entwicklung, sie erweckt dadurch auch Deine Intuition und inspiriert Dich. Sie öffnet Dir den Zugang zur unversiegbaren Quelle allen Lebens in Dir. Und dadurch, daß Du alles niederschreibst, klären sich Deine verschiedenen Bewußtseinsebenen.

Du erkennst, was Dich blockiert oder bisher eingeschränkt hat, und Du schreibst Dich in ein höheres Bewußtsein. In ein Bewußtsein, das Lösungen sieht, den guten Ausgang einer Sache oder Situation, die Dich vorher noch belastet hat.

Dieses Bewußtsein hilft Dir, wieder Land zu sehen, und zwar ein Land, das lebenswert ist. Dieses höhere Bewußtsein eröffnet Dir die Ideenebene und hilft Dir. Deine schöpferische Vorstellungskraft zu Deinem Wohle und zum Wohle Deiner Mitmenschen einzusetzen.

Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit.
(Albert Einstein)

Diese einfache Übung stärkt auch Dein Vertrauen in Dein Leben, in Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Wenn wir uns blockiert fühlen, dann fühlen wir uns eingeschränkt wie auf einer Autobahn im Stall. Wir können nicht zurück, und nach vorn will es auch nicht gehen. Während Du alles niederschreibst, wodurch Du Dich blockiert fühlst, läßt Du es durch das Niederschrieben auch los. Du erkennst Deine Dich einschränkenden Gedankenmuster und während Du noch schreibst, erfährst Du Dein höheres Bewußtsein, als ob Du statt im Stau auf der Autobahn in einem Hubschrauber abhebst und plötzlich überschauen kannst. wo sich der Stau in Zeit und Raum löst. Dadurch kommst Du wieder ins Vertrauen, daß es weitergeht, und daß Land in Sicht ist. Das ermutigt und bestärkt Dich in Deiner Freiheit der Wahl in Möglichkeiten statt in Problemen zu denken.

 

 

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett

Rosemarie Schneider-Bassett war über 25 Jahre lang Autorin mit vielen hundert Veröffentlichungen und Audio-Kursen sowie Seminarleiterin in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA.