Zeit und Magie

Es ist für mich immer wieder spannend, mich mit Aspekten von “Zeit” zu beschäftigen. Wenn ich die RelativitätsTHEORIE ansatzweise korrekt verstanden habe, gibt es “unterschiedliche Zeiten”. Menschen, die ausreichend lange meditieren, haben ihre persönlichen (!) Zugänge hierzu erreicht. Tai Chi Experten, die lange genug die Langsamkeit übten, können irgendwann die Übungen (oder Verteidigungsbewegungen) in quasi “keiner Zeit” vollziehen, so schnell sind sie. Vielleicht wird es ja auch bald Allgemeingut, daß es “Zeit” innerhalb der körperlichen Erfahrung gibt, und dazu auch “außerhalb”, immateriell einerseits – und zugleich auf die physische Existenz einwirkend und diese “ordnend”. Solche “ordnenden” Funktionen können, wie wir aus der Geschichte der Menschen ablesen, jedoch sowohl konstruktiv oder aber auch sehr divergierend (oder zerstörerisch) eingesetzt werden.

Stimmte das “wie oben so unten”, müßten wir auch feststellen: “Wie unten so OBEN”. Könnte es also sein, daß die ordnenden Gedanken und gleichzeitig auch das diffuse Durcheinander, das manche Menschen mit sich herumschleppen, gleichzeitig auch “zurückwirkt” auf das “Oben”? Könnte es also sein, daß die Techniken der Massenmanipulation, wie sie Le Bon ausgezeichnet ausführt und wie wir sie seit 100 Jahren immer klarer erkennen können, Auswirkungen haben oder sogar haben soll auf das “Oben”, damit es umso stärker auf das “Unten” zurückwirken kann? Und damit Verwirrungen und Verschleierungen auf scheinbar unmerkbare Art und Weise verstärkt werden? Könnte es gar sein, daß manche Lebewesen überzeugt sind, sie könnten durch gewisse Praktiken (z.B. “Schwarze Magie”) sogar auf Gott einwirken – und auf diesem (Um)Weg das Erleben der Menschen zu beeinflussen – in “keiner” Zeit, oder eher unmerklich in gewaltig langen Zeitabläufen, die eine und sogar viele menschliche Generationen übersteigen und deshalb dem Individuum mit seiner relativ kurzen Lebenszeitspanne meist verborgen bleiben?

Gehen wir auf die hiesige “Zeit” ein, auf das, was wir im körperlichen Erleben als “Zeiteinheiten” wahrnehmen, bietet sich für egozentrierte Menschen eine Unmenge “fruchtbarer” Manipulationen an. Zum Beispiel wird dies perfekt ausgedrückt mit dem Glaubenssatz:

“Zeit ist Geld”

Wie viele Menschen glauben tatsächlich an die Stimmigkeit dieses Postulates, übernehmen das als “Glaubenssatz”, und quetschen quasi jede Sekunde ihrer “kostbaren” Zeit aus, um zu “Geld” zu kommen … und haben dann – eine sich selbsterfüllende Prophezeiung – keine Zeit mehr; sie tauschen wörtwörtlich ihre LEBENSzeit in GELD um (meistens dazu auch noch sehr wenig!), und lassen sich dann das Geld wiederum auf vielen verschiedenen Wegen abnehmen, um letztlich die Sinnlosigkeit dieses (Nullsummen)Spiels immer noch nicht zu erkennen? Andererseits machen “fortgeschrittene” Geldmenschen dies wiederum zu einer “Funktion”, um mit dem Einsatz von Quantencomputern und Super-Datenleitungen das letzte an (Geld)Gewinnmöglichkeit aus den Börsen und anderen “Handelsplätzen” herauszuholen. Einfach toll: Sie schuften sich viele Jahre ab, um etwas Geld “zu verdienen”, und andere greifen das in Nanosekundenschnelle ab. Geld ist ja niemals verloren, es ist nur in einer anderen Tasche gelandet! Sie hetzen tatsächlich einer intelligent eingeführten Illusion hinterher, einer sehr großen MAGIE.

“Magie geht von der Vorstellung aus, daß alles im Kosmos von einer transzendenten Kraft durchdrungen ist und durch Magie auf diese Kraft Einfluß genommen werden kann. Magie ist deshalb untrennbar verwoben mit Mythologie, Ethnologie, Religion und Esoterik.”, definiert Wikipedia.

Magie ist ein Begriff, der – bewußt gelenkt? – also auch überlagert ist mit Inhalten wie “nicht-logisch”, “emotional verwirrt”, gleichgesetzt mit Hokuspokus, dessen wirkliche Bedeutung auch nicht bekannt ist, mit Abwesenheit von klaren Gedanken, Glauben anstelle von Wissen, usw. ).

Die wirklich großen Magier haben uns allerdings immer wieder bewiesen, daß es “das richtige Gemüt”, das richtig strukturierte und eingestellte, braucht, um magische Leistungen vollbringen zu können, und den Verstand und die Intelligenz, um die erwünschten Ereignisse auch eintreten, zumindest erlebbar werden zu lassen.

Wenn Magie endlich VERSTANDEN wird, so wird sie zur normalen Wissenschaft, meinte bereits der Philosoph Tommaso Campanella (1568–1639).

Da ist etwas dran. In der umgekehrten Betrachtungsweise müßte man dann auf Basis wissenschaftlich abgesicherter Planung auch eine genauso präzise wirkende Magie machen können? Ist es wirklich möglich, Dinge wissenschaftlich zu planen, und letztlich “magisch”, also quasi als verborgenen Wirkungsmechanismus, ein- oder umzusetzen?

Ist Zeit wirklich Geld?

Kommen wir zurück auf die “Zeit”. Was genau ist das? Und was genau, glauben Sie, berechtigt zu der Aussage “Zeit ist Geld”? Wer hat diese Zeit für Sie “gemacht”, selbst wenn Sie ein individuelles, anderes Zeitempfinden haben, und wer profitiert davon, daß Sie diese für Sie gefertigte Zeit (die Ihnen vorgesetzten Zeit-Einheiten) verwenden, um in Wirklichkeit “Geld” zu machen”? Primitiv: Wer genau zwingt Sie in eine Sommerzeit und eine Winterzeit und verursacht zweimal jährlich eine Menge Umstellungsprobleme?

Es ist schon magisch: Jede Viertelstunde bimmelt die Kirchenglocke, und dazu markiert sie auch noch die halbe Stunde und die volle Stunde. Endlos. Im Takt.

Unser Körper kann sich Schallwellen nicht entziehen, was u.a. in der “Klangtherapie” vorteilhaft ausgenutzt wird, während der Umwelt- und Verkehrslärm als die größtwirksame Umweltverschmutzung angesehen wird. Deshalb “programmieren” die angenehmen  Kirchturmglocken Sie unmerklich, aber absolut wirksam, auf “Zeit”. Und wenn Sie dann zum Kirchturm heraufblicken, SEHEN Sie die “Zeit” auch noch in Form der Kirchturmuhr. Wie praktisch ist es doch, daß bis in die jüngere Neuzeit bei uns allein der Kirchturm das höchste Gebäudewerk sein durfte. (Als die Hochhäuser kamen, ist sowohl die heilsame als auch die programmierende Wirkung des “Instrumentes Kirchturm” nach und nach zerbrochen, verloren gegangen.)

Unter der Annahme, daß die vorausgehenden Beobachtungen akzeptiert werden können, braucht es nur noch einen kleinen Schritt, bis Sie einer ganz großen Magie unterliegen: Koppeln Sie einfach die “Zeiteinheiten” mit den “Arbeitseinheiten”, für die Sie “Geldeinheiten” bekommen: Wer eine Stunde arbeitet, erhält dies, wer einen Monat lang arbeitet, erhält das, wer “keine Zeiteinheiten” opfert, erhält gar nichts. Immer gekoppelt an Zeiteinheiten, besonders bei Arbeitern, die die verbrachte (Arbeits)Zeit genauestens über eine Stechuhr nachweisen müssen.

Eigentlich unmenschlich: Einer setzt eine “Zeit” fest, zum Beispiel “um sechs Uhr (sic!!!) morgens beginnt die Arbeitszeit”; und wenn Sie dem nicht Folge leisten, gibt es nichts zu essen auf dem Tisch. Gottseidank können Sie sich wenigstens danach richten, denn der Kirchturm sagt Ihnen, “wieviel Zeit” es ist – und dem Arbeitgeber ebenso. Dabei hat doch ein jeder Mensch seinen ganz individuellen Rhythmus, und damit auch seine individuelle Zeit.

Frauen und Männer unterliegen zudem noch einmal grundsätzlich anderen Rhythmen. Kurz: Sie machen Ihre Lebenszeit im – von anderen – vorgegebenen Takt zu “Geld” – vielleicht!

Wie wollen wir einen Salatkopf bewerten, der angepflanzt und gut gepflegt wächst, und unseren Körper mit wertvollen und leicht aufnehmbaren Mineralien (und mehr) versorgt, damit dieser gesund bleibt und uns (Er)Lebensfreude erlaubt? Wie wollen wir einen Picasso bewerten? Nach an der Leinwand verbrachten Zeiteinheiten? Dann hätte er sicher nicht, was mich ein wenig fasziniert, zu seinen Lebzeiten und mit eigenen Händen – ohne Fabrikarbeiter oder Börsenspekulation – ein Milliardenvermögen erschaffen. Etwas weniger schaffte gerade  ein mir bekannter Berater, der allerdings in seiner Zunft auch ein rarer Spezialist ist: Einhunderttausend Honorar in nur einer Woche! Dafür müßte ein normaler Arbeiter wieviel? – so um die drei Jahre arbeiten? Der genannte Berater ist völlig entspannt, wie Picasso  ebenso, ich nenne das “tiefenentspannt”. Er lebt ganz und gar nicht nach der Uhr, segelt internationale Rennen, und kümmert sich liebevoll um das Wohl seiner Kinder. Er hat irgendwann den “Zeitschalter” gekillt und sich statt dessen auf Zielerreichung eingelassen, er bringt seine Energien (und Fähigkeiten) exakt “auf den Punkt”; er schafft, was fast alle seine Kollegen niemals schaffen werden. Er lebt den “Energie-Aspekt” der Zeit, erfolgreich in allen Lebensbereichen, wie ich beobachten kann. Er verzichtet darauf, “seine Zeit” zu vergeigen, was auch bedeutet, scheinbar lukrative Geschäftsmöglichkeiten eben NICHT wahrzunehmen.

Wie halten Sie es mit der “Magie” der Zeit? Glauben Sie wirklich, daß Zeitverkauf auch Geld bringt (ach ja: Zeitarbeitsunternehmen florieren meist bestens!)? Können Sie sich vorstellen, daß Sie Ihre wertvolle Lebensenergie (“Zeit”) einfältig verpulvern für ein paar Stück Papier, die Sie dann anderen andrehen, und die Ihnen dafür etwas geben, für das diese ebenfalls ihre wertvolle Lebensenergie verpulvert haben – und das Sie vielleicht gar nicht brauchen, statt dessen aber eher einen Tag mit Ihren Liebsten verbringen sollten/könnten?

DAS ist wirklich “große Magie”. Große Magie ist immer so einfach, daß Sie die Einfachheit übersehen … und in die Falle tappen: Erst wurde “die Zeit” (als Zeittakt und Uhr) eingeführt, und “Geld” wurde mit diesem Zeittakt verknüpft. Und alle marschieren danach… weil sie glauben “Zeit ist Geld”.

Man darf die Zeit nicht mit Zahlen versehn

schon treibt sie an, schon wird sie knapp

Schon macht sie Druck, schon wird‘s gleich acht

Schon ist’s gleich zehn und nicht mehr schön

Schon hetzt sie Dich, schon hat sie Macht

Schon raubt sie Dir die Gegenwart

In der Du doch so glücklich warst.

 Hans Scharpf – 25.Mai 2018, 19:15 Bollants

 

“Die einzige Zeit, die niemals aufhört, ist die Gegenwart.”
(Also die viel gesuchte Ewigkeit?)

 

Dietmar Hannebohn

Dietmar Hannebohn

Dietmar Hannebohn ist seit 1977 selbständiger Strategie- und Kommunikationsberater