Kuß der Ewigkeit

 

Ich sehe Dich, niemand sonst ist in der Lage dazu. Magie vor meinen Augen, in meinen Pupillen, tief, ganz tief in mir. Dieses Geschenk – Ich bin gesegnet! Vielleicht auserwählt?

Ich umarme Dich, würden die Ignoranten dies sehen, sie würden lachen, sich über mich lustig machen. Sollen sie. Jedoch, wir sind allein.

Morgentau auf meinen Zehen, silbrig, glänzend. Die Tränen der Nacht. Ich küsse sie von Deiner Haut. Du salbst mich mit Deinem Atem. Ich bin behütet, werde beschützt. So kraftvoll, so stark, ich lasse mich fallen in Deine Essenz.

Wie gern würde ich mit Dir verschmelzen, Eins werden. Vielleicht später. Vielleicht irgendwann einmal. Sehnsucht, so voller Sehnsucht warte ich auf diesen Tag. Einige wenige Wünsche werden erfüllt. Ich habe nur den Einen, seit ich von Dir weiß, seit ich Dich, vom Morgennebel umwoben entdeckte.

Dein Taubad – Was, wenn ich mich dazu gesellen würde? Durfte ich stören? Würde, wenn ich mich bewegte, dieses Wunder vor meinen Augen zersplittern? Was, wenn nur Fragmente von Dir blieben?

War ich in einem wunderschönen Traum gefangen? Oh, niemals sollte dieser enden, niemals! Du, meine geschenkte Fata Morgana.

Mein Geliebter, ich erfasse Dein Herz, Deine Seele. So edel, so rein, göttlich, erhaben, betörend. Du lächelst mich an, berührst mein Gesicht. All Deine Bewegungen wirken wie eine Zeremonie. Kribbeln in meinen Haarwurzeln, auf meinem Körper, in mir drin.

Deine Gedanken legen sich unter mein Kinn und heben meinen Kopf. Du, und nur Du allein, hinterläßt Spuren auf meiner Seele. Ich bade in Deinem würzig, nebeligen Atem.

Stillstand! Wir scheinen aus der Zeit gefallen! Momente, Augenblicke, Millisekunden, die uns allein gehören. Ewig jung, das ist Deine Welt.

Du löst mich vom Boden, den menschlichen Verbindungen – Ich spüre, ich bin nicht schwerer als ein Nebelpunkt. Deine immensen Kräfte, Du achtest drauf mich nicht zu verletzen.

Unsere ungewöhnliche Liebe ist so tief wie dieser Wald. Ich verliere mich jedes Mal wieder in ihr, finde den Weg hinein, jedoch immer schwerer wieder hinaus. Du, meine Zuflucht ohne Wände, mein Refugium der Gefühle, mein stabiles Fundament, mein stetiges Echo, einzig hörbar für mich.

Ich verweile, um Dein Bildnis über die Zeiten hinweg, bis zum Tod, bis in alle Ewigkeit, zu bewahren.

Du hast mich gelehrt, die Rinde der Deinen zu lesen. Hast mich gelehrt zu sehen, wer an ihnen vorübergegangen ist, wer, wann, im Schatten unter ihnen lag, wer sie umarmte, sie schändete, sie verletzte, ihre Einmaligkeit, Stärke, ihr Alter und ihre Schönheit schätzte, wer ihnen mit Liebe, Hochachtung und Ehrfurcht begegnete.

Deine Familie, Deine Freunde – Du gehörst zu ihnen, in ihre Welt, in der Meinen würdest Du nicht glücklich werden. Einzig Dir ist es möglich Deine Verwurzelung zu kappen, Deine imposante Behausung zu verlassen, Deine raue Rindenhaut, die ich zu lesen vermag, wie keine Andere, abzustreifen.

Sie ist kein Gefängnis, nichts unbewegliches, nichts festgefahrenes, nichts starres, sondern grenzenlose Freiheit in der Unendlichkeit der Dimensionen. Du bist ein Wanderer, bist ihr Archivar, gleichzeitig aber auch Krieger, Kämpfer, Stratege und Held.

Du reichst mir Deine Hand, bietest mir etwas Einmaliges an, nämlich unser ureigenes Paradies. Ich fürchte mich nicht Dir zu folgen. Unsere Lippen berühren sich – Du und ich – Mein Versprechen – Wir besiegeln unsere Liebe, mit dem Kuß der Ewigkeit!

 

 

 

Federkiel

Federkiel

Federkiel – eine anonyme Liebhaberin der Realitäten. Ich konnte sie gewinnen, auch hier zu publizieren und danke ihr dafür, daß wir an ihren tiefen Gefühlen teilnehmen dürfen.