Entkörperung
eine Sonntagspoesie

Haut, an Haut – Meine Stirne, Du liebkost – Deinen Atem, Du mit mir teilst – Meine Lungen, Du füllst.

Jahreszeitenküsse – Vielfarbig – Buntstimmig – Geschenkt, nicht geraubt, nicht erzwungen – Würzig, vollmundig, mild, bittersüß, reif – Du!

Deine Ummantelung, rau, schützend, ich umschlinge, umgreife, umfasse – Dein Duft, meine Lippen schmückt, meine Zunge verwöhnt – Geschmacksexplosionen – Individuell – Pheromone – Sie haben mich zu Dir geführt.

Unparfümiert – Unverfälscht – Jedes Odempulsieren, ein Austausch – Urtiefenfeuer – Herzmaserungen – Unter meinen Fingern, tiefe Sehnsucht – Meine Umarmungen, bleibende Spuren sie werden in Dir hinterlassen.

Augenzärtlichkeiten – Sie tragen meine Träume – Stille, sinnliche Wortspiele – Zu schwer für unsere Lippen – Hörst Du meine Tränen? Sie zerschlagen mein Herz.

Tagesanbruch – Randberührungen – Erstes Lichtverglasen – Den Morgen, Du mir malst – Deinem Rhythmus, ich mich anvertraue, ich mich überlasse – Seelenglück.

Ich suche meine Stimme – Finde jedoch einzig meine Sprache – Die Zeit, Klänge sie sammelt – Minuten, uns tragen – Sekundenglücksmomente.

Meine Seele, so lange schon sie ist gebunden an Dich – Vor Dir, bevor ich Dich, bevor wir einander fanden, kam ich mir vor wie ziellos umherwandernde Nebelschwaden – Einsam, heimatlos, verloren.

Wind – Leise, er weht – Gräserflüstern – Farnmelodien – Nachtfalter, zur Ruhe sie gleiten – Blumenkinder, hingetupfte Poesie, erwachen – Morgengedanken – Lichtinseloasen – Nebel umschwimmen den Wald – Ich lausche Deiner Stimme, Deinen Tönen, Deinem Klang.

Sinnestaumel – Herzsymphonie – Mein Zeigefinger schreibt, malt, zeichnet Deinen Namen auf Deine Haut – Stille, so präsent sie ist – Du, erzeugst sie für mich – In mich, ich soll gehen – Mir absolut sicher sein.

Berührungen in den lichten Ebenen meines Seins – Nicht greif-, nicht fassbar – Erneut wird mir klar, einzig in Dir, meinen Ursprung ich finde.

Uhrenherzschläge – Bald schon, wenn ich bereit dazu bin, wenn ich hinter mir lassen kann, was mir ohnehin nichts bedeutet, wird Zeit keine Rolle mehr spielen, wird sie bedeutungslos sein, einfach nicht mehr existieren.

Mein Herz – So lange, es war stumm – Nun lasse ich es, nun kann es in Deinem verweilen – Wir beide – Wunschlose Seligkeit – Unser Sehnen, von Mund zu Mund es springt – Deine Atemfarbe mich ummantelt – Unser: „Für immer!“, kein Verfallsdatum es hat.

Herzseelendialoge – Mein Herz, oh ja, wann immer Du es berührst, es überspringt einen Schlag – Du führst mich mit all Deinem Sein – Ich greife nach Deiner Wärme – Tief ersehntes Glück.

Du lädst mich ein in Deine Welt – Bittest, mich Dir zu folgen – Es wird sein, wie mein allererster Schrei, wie mein letzter Atemzug – In Dir, ich bereits wohne – Dieser Schritt, klein wird er sein – Ich vertraue – Fürchte mich nicht – Habe Mut – Längst schon, ich weiß – Außerhalb Deiner Welt, kein Leben mehr.

Noch einmal, Du zeigst ihn mir, lässt mich darin baden, davon trinken, den Morgenglanz der Ewigkeit – Die Sehnsucht, sie zieht mich hin zu all den Sternenseen, den Millionen von Zauberräumen – Unsere Zukunftswege Du stellst mir vor – Hoffnungsvolles Erinnerungswandern.

Ewige Sommersattheit, falls wir es wünschen – Impressionen – Raupensamt – Federleicht – Glitzerhärchen, blaubespitzt – Stachelbewehrte Augenweide, begrüße mit mir diesen Tag – Verweile auf meinem Arm – Lass Dich betrachten, Dich bestaunen – Ich lächle, weil sich so viele Menschen vor Dir fürchten, sich gar vor Dir ekeln.

Deine Perfektion, sie sehen nicht – So anmutig Du bist – Schon jetzt, so wunderschön – Was werden sie staunen, all Jene, die bestenfalls achtlos an Dir vorübergehen, all jene Seelenlosen, die Dich mit ihren Schuhen mitleidlos zerquetschen – Denn, in Dir Du trägst, verwahrst, verbirgst Du ein anderes Wunder – Deine andere Pracht – Vom Krabbler zum Flieger – Kunterbunter Windtänzer – Schwereloser Schweber – Feenstaubträger – Wir sehen uns dort – Ja, wir sehen uns dort.

Stillfeierliches Farbgeflüster – Liebreizende Blumenworte – Traumumsponnenes Laubgefieder Geheimnisdurstige Waldeinsamkeit – Jedes Blatt, jede Nadel, jede Borke – Einmalig in ihrem Aussehen, ihrer Art.

Dein Baumkraftfeld, so präsent, so stark – Ahnungsschwere – Tageszeitenwechsel – Wind – Die Lichter der honigsüßduftenden Blumen, er bläst aus – Wunderliebliche Sinnesfesseln – Kraftdurchsprühte Himmelsflammen.

Zeitbruch – Entkörperung – Urlinien – Lichtemporen – Richtungslose Ferne – Einbettung – Ich trete ein in Deinen Raum, Deinen Körper, Dein Sein, in Dich – Unsere Verbindung, angelegt für die Ewigkeit sie ist.

Es gibt kein Zurück – Jetzt nicht mehr, denn, ich wurde wiedergeboren, neu erschaffen, in Dir – Wir durchschreiten die Tore zur Ewigkeit – Dann, wir versinken, gleiten, hinab in Mutter Erdes buntfarbiges Seelenreich, in die Welten unterhalb der Welt – Keine Gewalt – Kein Sterben – Kein Vergehen – Transformation – Du, vom kraftstrotzenden, beinahe die Wolken berührenden Urriesen zum Menschen – Ich, vom Erdenkind, zum Baum, zum Holz, zum Duft, zum fest verwurzelt – Wir Beide zusammen, zu allem, was immer wir sein möchten.

 

 

Federkiel

Federkiel

Federkiel – eine anonyme Liebhaberin der Realitäten. Ich konnte sie gewinnen, auch hier zu publizieren und danke ihr dafür, daß wir an ihren tiefen Gefühlen teilnehmen dürfen.