eine Liebeserklärung an Iris von Dietmar

Ich kam vom See her, lustwandelte so vor mich hin, da erblickte ich unvermittelt ein Schild, ZAUBERWALD stand darauf.

Neugierig näherte ich mich und traf auf einen Wichtel. Auf meine Frage hin, was es mit dem Zauberwald auf sich habe, klärte er mich auf: “Du sollst keine Frau haben neben ihr, sonst verzaubert dich der große Zauberer, und du wirst fortan zum unbeweglichen Felsen im Zauberwald, im ewigen Eis!”

Nun, da ich die Watzmann-Saga kannte, mit der eine ganze Königsfamilie zu Stein erstarrte, war ich neugierig, das näher zu ergründen, und folgte einem wilden Pfad, der mich immer tiefer hineinführte in ein regelrechtes Chaos aus Steinen und Pflanzen.

Dämmerig war es, die Zeit, wenn sich die Grenzen verwischen. Ich erschrak. Was kann ich Euch berichten? Überall lagen tonnenschwere Felsbrocken herum, manche riesig, auf manchen – man sah sie kaum noch – wuchsen hohe Bäume, jeder Felsen unterschiedlich und individuell, wie bei den Menschen. Überall standen, wie zum Kontrast, wunderschöne Farne dazwischen, die auch als Wohnstätte oder “Versteck der Feen” gelten. Dann wurde es etwas wärmer und heller.

Ich erstaunte, atemlos: Unvermittelt schwebte eine strahlende Fee heran, die in einen goldenen Glanz gehüllt war, und die von mir wissen wollte, ob ich Fragen habe. Ich bat sie um Erläuterung, und sie hauchte mir ins Ohr, daß ich mich nicht sorgen solle, das In-einen-Felsen-verwandelt-werden würde mir nicht passieren können, da Vielweiberei ja eh’ nicht mein Ding sei. Auf einem feinen Tonstrahl, als sei das ihr Reisevehikel, und beinahe lautlos, entschwand sie, ein wohliges Gefühl hinterlassend, das auch mir Flügel verlieh, wie es mir schien.

Fortan konnte ich nur noch an die wundervolle, hauchzarte Fee denken, und seitdem ist es, als würde ich ganz leicht und auf Wolken dahineilen können, wenn ich wollte, wie mit eigenen Flügeln. Die Fee hatte, ohne daß ich es bemerkte, einen anderen, schönen und erfüllenden Zauber um mich gelegt, wie ein “Energiefeld voller Liebe”, und so wie mich die Wolken begleiteten, war  die Fee auch dabei, und gelegentlich haucht sie mir etwas ins Ohr. Erst konnte ich es gar nicht glauben, aber tatsächlich lud sie mich ein in das Feenreich und wollte mich dort unterweisen im Feenzaubern und mich lehren, daß es eine noch schönere Ebene dahinter gibt, die den Feenzauber erst ermöglicht. Ich war so von der Fee und ihrer Zauberhaftigkeit angetan, daß ich gar nicht anders konnte, als ihr bedingungslos zu folgen. Ich wollte ihr noch näher sein, jede Sekunde meines Erlebens, es war wie der pure Magnetismus.

Da, wie ein Wunder, mitten in der Wildnis, in der Kraft des Chaos, nahte die mögliche Erlösung: ich entdeckte einen wundersamen Wunschthron.

 Schnell erklomm ich den Thron, nahm Platz, sank in eine tiefe Meditation. Entschwand mit den Feen, durch den Wald, über die höchsten Bergspitzen, in den Himmel, und wieder zurück. Ich wachte auf, öffnete meine Augen, und da stand sie vor mir, wie ein Geschenk des Himmels,  Iris, meine gute Fee, die mich von da ab überall hin begleiten sollte.

Es gibt sie noch, die Feen und die Wunder, Ihr müßt ihnen nur Euer Herz öffnen, gaaaaanz weit.
Und auch Iris gibt es.