Hast Du schon bemerkt, wie der bloße Akt des Gehens Dein Gemüt klärt? Die Forschung zeigt, daß jeder von uns ca. 60.000 Gedanken pro Tag hat. Diese Statistik mag wohl nicht so aufsehenerregend sein, erstaunlich daran ist jedoch die Tatsache, daß 95% der Gedanken, die wir heute haben, dieselben sind, die wir gestern hatten. Indem wir dieselben wiederkehrenden Denkmuster erzeugen, erlauben wir diesen, sich in gleicher Weise im Körper Ausdruck zu verschaffen.

Wir erwachen täglich zu einem neuen Tag und beherbergen doch dieselben alten Gedanken! All unsere emotionalen Antworten erfolgen innerhalb unserer inneren Umgebung. Wenn wir uns nicht auf neue Weise bewegen oder in neuen Möglichkeiten denken, gibt es eine Anhäufung von alten Mustern.

Genauso wie die Bewegung uns bei den metabolischen Prozessen unserer Nahrungsaufnahme hilft, so kann sie auch den psychischen Kreislauf unterstützen, indem sie uns dazu verhilft, mit uns selbst im Fluß zu bleiben. Wenn wir uns in einer bestimmten Übung bewußt bewegen, wird ein Großteil unserer Aufmerksamkeit auf die physischen Empfindungen überspringen, was wiederum hilft, unseren mentalen Trott zu unterbrechen. Wir sind nicht dazu bestimmt, Sklaven unseres Körpers und Gemüts zu sein; sie sind unsere Werkzeuge. Durch Bewegung haben wir die Möglichkeit, aus diesen Werkzeugen das Beste zu machen, indem wir entstandene Spannungen auflösen, während wir gleichzeitig unser Gemüt erneuern.

Von der Spaltung zur Integration

Jedes Jahr wiederholen sich diese Zyklen: Im Januar sind die FitnessStudios überfüllt mit Menschen, die Vorsätze für das Neue Jahr gefaßt haben. Im Februar beginnen sich die Vorsätze aufzulösen, und nur ein paar Festentschlossene fahren mit der Übungsgewohnheit fort.

Mit der Art, wie wir uns selbst in Teile aufspalten, die man Körper, Psyche (Gemüt) und Geist nennt, ist es da verwunderlich, daß wir in Trägheit verfallen? Oder wie es so schön heißt: “Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.” Auf intellektueller Ebene wissen wir, daß das Auftreten von getrennten Teilen eine Illusion ist. Eine tiefere Realisierung unserer Ganzheit ist der Schlüssel, um aus der Trägheit zur Inspiration zu gelangen. Wenn wir einen Weg fänden, diese “Teile” unseres Selbst auf einer tieferen Ebene zu integrieren, würden wir mit mehr Übereinstimmung und Enthusiasmus das tun, was wir tun sollten – uns bewegen!

Übung ins Spielerische verwandeln

Wie wir wissen, haben Gedanken eine Wirkung. Der im Dezember streng formulierte Vorsatz könnte eher Unbehagen als Freude erzeugt haben. Die Zellen unserer Körper sind mit Intelligenz angefüllt, weswegen sie natürlich beim Gedanken, etwas zu tun, das ihnen mit Unbehagen übermittelt wurde, anfangen zu rebellieren.

Als Kinder erleben wir Bewegung  als etwas so Natürliches, daß wir es Spiel nennen. Indem Du Dich zurückerinnerst, was Dir als Kind Freude bereitet hat, wirst Du Aufschluß darüber erhalten, was Du von Deiner Natur aus am liebsten machst.

Diese einfache perspektivische Veränderung, eine Bewegungsfähigkeit ls Spiel zu erleben und sie zu feiern, wird eine neue Botschaft der Freude an Deine Zellen übertragen.

Du kannst die Botschaft verstärken, indem Du Dir die Vorzüge der Bewegung vorstellst: die erhöhte Lungenkapazität, die mehr Sauerstoff aufnimmt, um Deinen Blutstrom zu reinigen; ein verbesserter Kreislauf; feste, trainierte Muskeln; eine positive Ausstrahlung; glänzende Augen; und eine aufrechte Gangart.

Tu, was Du liebst.

Der primäre Faktor bei der Auswahl einer Aktivität sollte die Freude daran sein. Dieses Prinzip der Freude wird Deine inneren Stimmungsbarometer anheben, wie z.B. die Endorphine (Glückshormone), die bereits in Deiner Chemie vorhanden sind. Die gesteigerten Gefühle des Wohlseins werden Dir eine positive Rückmeldung zu Deiner Aktivi tät liefern und Dich sehr wahrscheinlich darin bestärken, diese zu einer regelmäßigen Gewohnheit werden zu lassen. Während nicht alle Übungsarten für jedermann geeignet sind, so kann doch jeder von einer bestimmten Bewegungsart profitieren. Indem Du Deine Individualität und Deinen Körper ehrst, wirst Du eher Beständigkeit darin entwickeln. Wenn Du eine fließende, tanzartige Bewegungsart bevorzugst, besteht die Möglichkeit, daß Kickboxen eher nicht die richtige für Dich darstellt. Wenn Du ein Naturliebhaber bist, mag der Aufenthalt in einem klimatisierten Fitness-Studio für Dich eher abschreckend erscheinen. Wenn Du Hilfe bei der Motivation benötigst, könnte es sein, daß Du einen Lehrer brauchst, der Dich entsprechend inspiriert. Gute Musik kann ebenso hilfreich sein, um von der Trägheit zur Inspiration zu gelangen. Auch Bescheidenheit kann ein Faktor sein; in diesem Fall kannst Du zuhause ein Übungsprogramm entwickeln und Dich z.B. mit Übungsvideos dabei unterstützen, das Deinen Bedürfnissen besser entspricht. Was immer Dir Freude bereitet, Du bist Deine letztendIiche Autorität. Deshalb vertraue Dir selbst, und mache das, was Deinem gesamten Sein die größte Zufriedenheit gibt.

Du bist ein lebendiges Meisterwerk

Wir sind sehr leicht durch eine statische Wiedergabe der menschlichen Gestalt über die Werbung zu beeindrucken – viel mehr als genau durch die Gestalt, durch die wir uns ausdrücken. Sind wir nicht gehende, sprechende, atmende Meisterwerke, die vom Meisterkünstler geformt sind? Wenn wir uns möglicherweise erlauben würden, unserer Gestalt genauso viel Ehrerbietung zu erweisen, würden wir anfangen, unsere Fähigkeiten zu erforschen, uns mit einem Gefühl der Begeisterung zu bewegen. Hast Du Träume und Ziele, die Du verwirklichen willst?

Hast Du Kinder und Familie, Die Du zu versorgen hast? Hast Du Arbeit? Hast Du Verantwortungen, Orte, die Du aufsuchst, Menschen, nach denen Du siehst? All dies erfordert Energie. Dies sind alles Gründe, um den Geist anzurufen, damit dieser sich vor und während Deiner Übung durch Dich bewegen kann. Rufe den Geist an, Dich zu leiten, zu nähren, Dich zu inspirieren, Dich zu stärken und Dich zu heilen. Unterbreche Deinen mentalen Trott durch Bewegung, und Du wirst erleben, wie der Geist durch Dich einen freieren Ausdruck in all Deinen Aktivitäten findet.

Margerita Baca in “CSA MAGAZIN”

Wir müssen uns unser Interesse am Leben 50 aktiv erhalten, daß es zu einem Element des Staunens und der Überraschung bei einfachen alltäglichen Dingen wird.
Leben ist Aktivität, und wenn wir aufhören, aktiv zu sein, wenden wir uns
von der Erneuerung des Lebens ab.
(Ernest Holmes)