von Peter Kummer

 

Alles Wissen, das wir uns in unserem Leben erwerben, kann nur dann fruchtbar für uns arbeiten, wenn wir es umsetzen, anwenden, wenn wir damit etwas tun. Was setzen wir manchmal alles in Bewegung, um Termine mit Freunden oder Geschäftspartnern einhalten oder wahrnehmen zu können, und wie nachlässig behandeln wir dagegen sehr oft den allerwichtigsten Termin des ganzen Tages, nämlich den mit uns selbst? Dabei vergessen wir gerne, daß die göttliche Kraft in uns nur darauf wartet, daß wir zum »Stell-Dich-ein« erscheinen und ihr unsere Träume, Wünsche und Sehnsüchte mitteilen, damit sie uns diese möglichst bald erfüllen kann. Statt dessen suchen, kämpfen und »mauscheln« wir oft auf der materiellen Ebene und versuchen verbissen und auf »Teufel-komm-raus« Ergebnisse zu erzwingen.

Wer sich dagegen konsequent  etwa 30 Minuten pro Tag Zeit nimmt, um seinem Unterbewußtsein per innerem Bild Harmonie, Glück, Gesundheit, Reichtum usw. einzugeben, der wird schon sehr bald den unendlich tiefsinnigen Ausspruch von Graf Dürkheim verstehen, der da lautet: Hör auf zu suchen, laß dich finden!

Viele Menschen, die ich kenne, stauben einmal wöchentlich ehrfurchtsvoll ihre Murphy-Bücher ab, fragen sich aber ständig verzweifelt, warum die geistigen Gesetze ausgerechnet bei ihnen anscheinend nicht funktionieren. Vor vielen Jahren habe auch ich zu dieser Kategorie von Suchenden gehört, ich habe mich selbst maßlos bedauert, an Gott, der Welt und den geistigen Gesetzen ständig gezweifelt, bis der finanzielle Leidensdruck dann so groß war, daß ich damit begann, mich täglich zwei- bis dreimal 15 Minuten lang in mein Schlafzimmer zurückzuziehen und mir mit Hilfe meiner Vorstellungskraft, ein schöneres Leben geistig vorzustellen. Ich schuf mir quasi eine Art geistiger »Oase«, nicht zuletzt um den ständigen Anrufen der Gläubiger und der Banken wenigstens einige Minuten der Lebensfreude und des Glücks entgegensetzen zu können. Auf diese Art und Weise überlistete ich mein Unterbewußtsein, denn alles was ich mir damals vorstellte – Urlaub auf den Malediven, im eigenen Haus zu wohnen mit einer wunderbaren Frau, die Freude und Glück mit mir teilt, verheiratet zu sein – fing schon nach wenigen Wochen an, sich zu materialisieren. Zuerst konnte ich mich vor Aufträgen, die gutes Geld einbrachten, kaum retten und damit beglich ich als bald meine gesamten Schulden, um vier Monate später schon tatsächlich auf die Malediven fliegen zu können, ohne daß ich dazu einen Kredit aufnehmen mußte. Wiederum drei Jahre danach baute ich mein erstes eigenes Haus, kaufte mir mein Traumauto und kurze Zeit danach lernte ich in Gran-Canaria auch noch die richtige Frau kennen.

Was war passiert? Was war der Unterschied zu den vielen mageren Jahren zuvor? Ganz einfach, ich hatte aufgehört zu suchen und damit begonnen, mich finden zu lassen, das war alles. Fünf Jahre lang hatten mich meine eigenen Angstbilder festgehalten und gequält, doch innerhalb von drei bis sechs  Wochen habe ich diese scheinbar zu mächtigen Schatten dann leicht und mühelos vertrieben. Heute weiß ich, daß 30 Minuten am Tag, in denen ich meine »geistige« Batterie auflade, einfach notwendig sind, um ein glückliches Leben in Gesundheit, Erfolg und Lebensfreude wieder und wieder zu bebildern, um so gerüstet, den negativen Schwingungen unserer Welt wirkungsvoll entgegenzutreten.

Als ich in der Zeit meiner schlimmsten geschäftlichen Krise in den 80er Jahren die Wende zum Positiven schaffte, ging ich folgendermaßen vor: ich sorgte zunächst dafür, daß ich nicht gestört wurde, indem ich mein Telefon auf die leiseste Stufe einstellte und es zusätzlich mit einem Sofakissen abdeckte. Danach ging ich in mein Schlafzimmer setzte meinen Kopfhörer auf, legte mich flach ausgestreckt hin und lauschte der Meditationsmusik während ich 3 – 5 tiefe Atemzüge nahm. Nun begann ich mir lebhaft vorzustellen, wie ich genau den Betrag, den ich meiner Bank schuldete, am dortigen Schalter einzahlte und wie die Angestellte hinter dem Tresen mir dazu gratulierte, wieder schuldenfrei zu sein. Ich fühlte die Tausendmarkscheine in meinen Händen, während ich sie hinblätterte und fühlte dabei vor allem, wie glücklich ich war. Ich heizte also mein Gefühl bis zur Weißglut an, und manchmal traten mir dabei sogar Tränen der Freude in die Augen. Diese Übung wiederholte ich mehrere Wochen lang 3 – 4 täglich, ungeachtet der Dinge die sich davor und danach in meinem Alltag ereigneten. Ich hielt unbeirrt an dem Satz fest: Da wo deine Imagination ist, da ist auch deine Zukunft. Wer die glückliche Lösung seines Problems immer und immer wieder bebildert und mit glücklichen Gefühlen besetzt, der kann nur dies widergespiegelt bekommen. Denn dies ist ein Naturgesetz. Durchhaltevermögen und Ausdauer vorausgesetzt, wirkt es immer genauso wie alle anderen Naturgesetze, oder haben sie schon einmal einen Stein in die Luft geworfen, der nicht mehr zurückkommt?